Sertoli-Zelle
nach dem italienischen Physiologen Enrico Sertoli (1842-1910)
Englisch: Sertoli's cells
Definition
Die Sertoli-Zellen sind prismatische Zellen der Samenkanälchen (Tubuli seminiferi contorti) im Hoden. Sie entstehen aus Zölomepithel und Zellen des Mesonephros.
Histologie
Die Sertoli-Zellen bilden das Epithel der Samenkanälchen. Sie besitzen einen großen, länglichen und hellen Zellkern mit deutlich sichtbarem Nucleolus und bilden zahlreiche Zellfortsätze aus. Die Zellfortsätze benachbarter Sertoli-Zellen stehen nahe der Basalmembran über Tight junctions miteinander in Verbindung und bilden so die sogenannte Blut-Hoden-Schranke. Durch diese Tight junctions entsteht ein basales und ein adluminales Kompartiment in den Samenkanälchen. In den Einstülpungen der Plasmamembran liegen die männlichen Keimzellen unterschiedlichen Reifegrads. Zudem finden sich im Zytoplasma der Sertoli-Zellen Charcot-Böttcher-Kristalle.
Funktion
Die wichtigsten Funktionen der Sertoli-Zellen sind:
- Bildung der Blut-Hoden-Schranke
- Ernährung der Spermatogonien
- Bildung von androgenbindendem Protein (ABP)
- Bildung von Inhibin
- Phagozytose von Keimzellresten
- embryonale Sertoli-Zellen bilden beim männlichen Embryo das Anti-Müller-Hormon zur Rückbildung der Müller-Gänge
Außerdem bilden die Sertoli-Zellen vor dem Eintritt in die Pubertät Östrogene.
Die Sertoli-Zellen werden durch FSH stimuliert. Das von ihnen gebildete Inhibin hemmt die FSH-Freisetzung im Hypophysenvorderlappen.
Podcast
Bildquelle
- Bildquelle Podcast: ©Akhilesh Sharma / Unsplash
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