Scheidendiaphragma
Englisch: vaginal diaphragm
Definition
Beim Scheidendiaphragma handelt es sich um eine Membran aus biokompatiblem Silikon, die der Empfängnisverhütung (Kontrazeption) dient.
Anwendung
Das Scheidendiaphragma hat einen federnden Außenring und kann bis zwei Jahre lang wiederverwendet werden. Es wird – wie die Portiokappe - 2 Stunden bis direkt vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt und nach dem Beischlaf mindestens 6-8 Stunden in seiner Lage belassen. Das Scheidendiaphragma sollte immer mit einem spermiziden Gel verwendet werden, um eine ausreichende Verhütungssicherheit zu gewährleisten. Da es den Muttermund nicht hermetisch abdichtet, können Spermien die Barriere an der Seite passieren. Durch Verwendung eines Spermizids werden sie inaktiviert.
Als Spermizide kommen u.a. Nonoxinol 9, Milch- oder Zitronensäure in Form von Creme, Schaum oder Gel zum Einsatz.
Größen
Es gibt Mehrgrößen-Diaphragmen von 60 bis 90 mm Durchmesser und ein Einheitsgrößen-Diaphragma, das über 80% der Frauen passt, welche die häufigste Größe von 70-80 mm benötigen.
Sicherheit
Die Verhütungsicherheit eines Scheidendiaphragmas ist abhängig von der korrekten Anwendung und der Verwendung eines Spermizids. Bei ausreichender Routine und Verwendung eines Spermizids ist das Diaphragma eine mäßig sichere Verhütungsmethode mit einem Pearl-Index zwischen 2 und 4. Bei fehlerhafter Anwendung (z.B. Gelegenheitsanwenderinnen) ist die Methode unsicher. Der Pearl-Index kann dann bis zu 20 betragen.
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen sind sehr selten. Frühere Diaphragmamodelle aus Latex konnten Allergien auslösen, bei Verwendung von Silikon sind allergische Reaktionen hingegen weitgehend ausgeschlossen.
Bei Verwendung vom Spermiziden kann es zu Reizungen und Missempfindungen der Vaginalschleimhaut kommen. Diese Nebenwirkungen können nach vaginalem Geschlechtsverkehr auch beim Partner auftreten. Selten liegt eine Unverträglichkeit gegen Hilfs- oder Konservierungsstoffe der Spermizide vor, die sich durch Rötung und Brennen am Introitus äußert.
Insgesamt besteht bei Verwendung eines Diaphragmas ein leicht erhöhtes Risiko für Harnwegsinfektionen.[1] Das gilt vor allem, wenn das Diaphragma zu groß ist und gegen die Harnröhre drückt, sodass es die Blasenentleerung behindert. Die Verwendung von Nonoxinol 9 steigert dieses Risiko.
Sehr selten kann es bei falscher Verwendung zur Entwicklung eines toxischen Schocksyndroms kommen, wenn das Diaphragma länger als 24 getragen wird.[2]