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Samenblasendrüse (Veterinärmedizin)

Synonym: Glandula vesicularis

1. Definition

Die Samenblasendrüse, auch Glandula vesicularis genannt, ist ein paarig angelegtes und sekretorisch tätiges Organ, das zu den akzessorischen Geschlechtsdrüsen zählt.

2. Anatomie

Die Glandula vesicularis liegt als paariges Organ seitlich des Harnblasenhalses (Cervix vesicae). Sie ragt kranial in die Plica genitalis hinein und umgibt lateral die Samenleiterampulle, wobei sie teilweise retroperitoneal zu liegen kommt. Reichlich glatte Muskelzellen im interstitiellen Bindegewebe und im Organüberzug unterstützen die Austreibung des Sekrets während der Ejakulation.

Sowohl Gefäßversorgung als auch Lymphabfluss und Innervation gleichen den anderen akzessorischen Geschlechtsdrüsen.

2.1. Tierartliche Besonderheiten

  • Fleischfresser: Eine Samenblasendrüse fehlt der Katze und dem Hund.
  • Wiederkäuer: Beim Wiederkäuer weist die Samenblasendrüse eine derbe, höckrige Gestalt auf. Beim Rind ist sie ca. 70-120 mm lang, beim kleinen Wiederkäuer 30-40 mm und bei beiden grundsätzlich gelappt.
  • Schwein: Die Glandula vesicularis des Schweins ist ebenfalls kompakt gebaut. Ihre Oberfläche ist ebenso grobhöckrig und die Drüse fällt verhältnismäßig groß aus (ca. 70-120 mm lang). Sie hat die Form einer dreiseitigen Pyramiden, deren Spitze nach kaudal gerichtet ist. Histologisch betrachtet, ist sie in Läppchen angeordnet, wobei diese Unterteilungen stark verzweigte tubuloalveoläre Drüsen und auffallend weite Sekretsammelräume enthalten.
  • Pferd: Beim Pferd ist die Samenblasendrüse ein Hohlorgan, das 100-150 mm lang ist und einen Durchmesser von 30-60 mm hat. Diese Größe nimmt nach der Ejakulation beträchtlich ab. Im Querschnitt zeigt das Organ eine derbe, muskulöse Wand und eine mit Falten und Krypten ausgestattete Schleimhaut, sowie teilweise stark erweiterte Drüsenschläuche.

2.2. Ausführungsgang

Der Ausführungsgang, Ductus excretorius, mündet beim Schwein in den meisten Fällen separat, beim Wiederkäuer und Pferd gemeinsam mit dem Samenleiter als Ductus ejaculatorius auf dem Samenhügel (Colliculus seminalis). Ihre Mündungsstelle liegt im Beckenstück der Harnröhre (Pars pelvina urethrae).

3. Histologie

Die Glandula vesicularis weist einen typischen organspezifischen Wandbau auf:

4. Literatur

  • Nickel, Richard, August Schummer, and Eugen Seiferle. Band II: Eingeweide. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.

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