Salzmann-Hornhautdegeneration
nach dem österreichischen Ophthalmologen Maximilian Salzmann (1862-1954)
Synonyme: Salzmann-Degeneration, Salzmann'sche noduläre Hornhautdegeneration, Salzmann-Dystrophie
Englisch: Salzmann’s nodular degeneration, corneal Salzmann nodular degeneration
Definition
Die Salzmann-Hornhautdegeneration, bzw. Salzmannsche noduläre Degeneration (SND), ist eine nicht-entzündliche Hornhauterkrankung, die durch subepitheliale Einlagerungen von Kollagenfibrillen in die Kornea gekennzeichnet ist und mit einer Degeneration der Bowman-Membran einhergeht. Sie führt über einen irregulären Astigmatismus zu einer progredienten Visusbeeinträchtigung.
Ätiopathogenese
Die Ätiopathogenese ist bislang nicht vollständig geklärt (2021). Ursprünglich wurde angenommen, dass der Salzmann-Hornhautdegeneration immer eine vorbestehende Reizung oder entzündliche Erkrankung der Augenoberfläche (Keratitis, Keratokonjunktivitis) zugrundeliegt. Außerdem werden immunologische und infektiöse (v.a. virale) Ursachen ebenso wie genetische Faktoren diskutiert. Es gibt jedoch Hinweise, dass die nodulären Veränderungen der Hornhaut auch primär durch dystrophische Prozesse entstehen können, die zu einer Zerstörung der Bowman-Membran führen. Einige Autoren unterscheiden daher zwischen einer Salzmann-Dystrophie und Salzmann-Degenerationen.[1]
Histopathologie
Die Erkrankung ist durch noduläre Veränderungen in der Hornhaut gekennzeichnet, die aus Kollagenfibrillen der Extrazellulärmatrix bestehen und sich zwischen dem Epithel der Kornea und der fragmentierten bzw. bereits zugrundegegangenen Bowman-Membran ansammeln.
Klinik
Eine Salzmann-Hornhautdegeneration wird oftmals durch eine progrediente Visusminderung auffällig. Diese kann uni- oder bilateral auftreten. Weitere Symptome sind:
Diagnostik
In der Spaltlampenuntersuchung zeigen sich am oberflächliche bläulich-, grau- oder gelblich-weiße erhabene Knötchen. Weitere bildgebende Verfahren, wie die Sonografie und die optische Kohärenztomografie (OCT), unterstützen die Diagnostik.
Die Diagnosestellung erfolgt letztlich durch die pathologische Untersuchung.
Therapie
Die Behandlung besteht in einer operativen Abtragung der Knötchen.
Quellen
- ↑ Sundmacher: Salzmannsche noduläre Hornhautdegeneration - Meist eine epitheliale Hornhautdystrophie Der Ophthalmologe, 2012
Literatur
- Gatzioufas et al: Salzmann’sche noduläre Degeneration 20 Jahre nach perforierender Keratoplastik bei Keratokonus Der Ophthalmologe, 2011
- Lang et al: Augenheilkunde essentials, 1. Auflage, Thieme, 2015
- Wang et al: Salzmann's nodular degeneration Experimental Eye Research, 2021
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