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Rhapontikrhabarber

(Weitergeleitet von Rheum rhaponticum)

Synonyme: Sibirischer Rhabarber, Bulgarischer Rhabarber, Rhapontik-Rhabarber
Englisch: rhapontic rhubarb

1. Definition

Rhapontikrhabarber, botanisch auch Rheum rhaponticum, ist eine Heilpflanze aus der Familie der Polygonaceae (Knöterichgewächse). Die Wurzel wird aufgrund seines Gehalts an Phythoöstrogenen zur Selbstmedikation bei Beschwerden in den Wechseljahren eingesetzt.

2. Vorkommen

Ursprünglich kommt die Pflanze aus der Region vom Schwarzen Meer. Mittlerweile wird der Rhapontikrhabarber auch in Bulgarien und Sibirien kultiviert.

3. Inhaltsstoffe

Hauptinhaltsstoff der Wurzel des Rhapontikrhabarbers sind Stilbene, z.B. die Hydroxystilben-Derivate Rhaponticin und Desoxy­rhaponticin. Von diesen kommen auch Aglyca wie das Rhapontigenin vor.

Im Gegensatz zum Medizinal-Rhabarber (Rheum palmatum) enthält der Rhapontikrhabarber keine Anthranoide, die abführend wirken.

4. Wirkmechanismus

Hydroxystilbene haben eine strukturelle Ähnlichkeit zum weiblichen Sexualhormon Östrogen. Eine schwache Affinität von Rhapontigenin zum Östrogenrezeptor konnte nachgewiesen werden, wobei der ER-β-Rezeptor präferiert wird. Daraus ergibt sich ein Fehlen einer osteoprotektiven Wirkung. Eine entzündungshemmende Wirkung wurde in In-vitro-Studien aufgrund der Hemmung der Cyclooxygenase-2 (COX-2) und einer leichten Hemmung der 5-Lipoxygenase (5-LOX) postuliert.

5. Indikation

Das Einsatzgebiet erstreckt sich auf leichte bis mittlere Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Angstzustände, Reizbarkeit und depressive Verstimmungen.

In Deutschland befindet sich ein Trockenextrakt im Handel, zu dem auch drei kleinere placebokontrollierte Doppelblindstudien vorliegen. In der aktuell gültigen S3-Leitline "Peri- und Postmenopause – Diagnostik und Interventionen" (2020) wird ein Nutzen für möglich gehalten, eine Anwendung jedoch nicht explizit empfohlen.[1] Eine Monographierung durch das HMPC liegt bislang (2024) nicht vor.

6. Kontraindikationen

Neben Bestehen von Überempfindlichkeitsreaktionen sollte die Anwendung aufgrund der östrogenartigen Wirkung nicht erfolgen bei:

7. Literatur

8. Quellen

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21.03.2024, 09:00
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