Rhamnus cathartica
Synonyme: Echter Kreuzdorn, Purgier-Kreuzdorn, volkstümlich: Stechdorn, Wegedorn
Definition
Rhamnus cathartica gehört zur Familie der Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae).
Vorkommen
Europa, Nordwestafrika, Westasien
Hintergrund
Bei den beerenartigen, erbsengroßen Früchten handelt es sich botanisch um Steinfrüchte. Die Früchte sind anfangs grün und besitzen ausgereift eine schwarz-violette Färbung. Reife Früchte haben einen bitteren Geschmack und sind ungenießbar. Die unreifen Früchte sind giftig und können nach dem Verzehr - besonders bei Kleinkindern - Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Nierenreizung als Folge der Intoxikation zeigen.
Die reifen Früchte enthalten bis zu fünf Prozent Anthrachinonglykoside, die eine laxierende Wirkung besitzen. Als Hauptinhaltsstoffe finden sich Franguline und Glucofranguline mit deren Aglykonen Emodin und Emodinanthron. Ferner finden sich Gerbstoffe, Flavonoide, Monosaccharide, Oligosaccharide, Pektin und Ascorbinsäure.
Pharmakologie
Die Anthraglykoside werden enzymatisch im Dickdarm zu den Anthronen abgebaut. Anthrone besitzen eine kontraktionsstimulierende und damit auch motilitätsfördernde Wirkung auf den Dickdarm. Die Darmpassage wird beschleunigt und aufgrund der verringerten Kontaktzeit kommt es zu einer verminderten Flüssigkeitsresorption.
Die zusätzliche Anregung des aktiven Transportmechanismus für Chloridionen führt zur erhöhten Abgabe von Wasser und weiteren Elektrolyten in den Darm und damit zur Beeinflussung der Stuhlkonsistenz.
Medizinische Anwendung
Zubereitungen von Rhamnus cathartica wurden früher als Laxans eingesetzt. Aufgrund der geringen therapeutischen Breite und den zahlreichen Nebenwirkungen wird es heute nicht mehr verwendet.
um diese Funktion zu nutzen.