Synonyme: DNA-abhängige RNA-Polymerase III, RNAP III
Englisch: RNA polymerase III
Die RNA-Polymerase III ist eine DNA-abhängige RNA-Polymerase in Eukaryoten. Sie ist für die Transkription der tRNA und anderer essentieller RNAs verantwortlich.
Die RNA-Polymerase III ist die größte eukaryotische RNA-Polymerase und besteht aus 17 Untereinheiten. Sie besitzt ein Molekulargewicht von rund 700 kDa. 12 dieser Untereinheiten bilden das Core-Enzym. Die fünf verbleibenden Untereinheiten bilden zwei Subkomplexe, die an der Öffnung des Promotors und an der Termination beteiligt sind.[1]
Die RNA transkribiert folgende RNAs:
Die Transkription der entsprechenden Gene erfolgt mithilfe der Transkriptionsfaktoren TFIIIA, TFIIIB und TFIIIC. Diese sind jeweils spezifisch für bestimmte Gene. Beispielsweise wird für die Transkription des 5S rRNA-Gens RDN4 nur TFIIIA benötigt.
Die Initiation erfolgt analog zur RNA-Polymerase II durch die Bindung der Transkriptionsfaktoren an Promotorelemente. Oftmals liegen diese jedoch nicht upstream der Transkriptionsstartstelle (TSS), sondern mitten im Gen. Die Bindung der Transkriptionsfaktoren ermöglichen nun die Rekrutierung der RNA-Polymerase III. Der längste Schritt ist aber nicht die Bindung, sondern ein Prozess der als Clearance bezeichnet wird. Dieser beschreibt die langsame Dissoziation von der Transkriptionsstartstelle.
Die Elongation der RNA-Synthese erfolgt mit einer vergleichbaren Geschwindigkeit wie bei der RNA-Polymerase II. Jedoch kann es beim Passieren der verschiedenen Promotorelemente zu Verzögerungen kommen, da hier die Transkriptionsfaktoren teilgebunden bleiben und die Geschwindigkeit der Synthese reduziert wird.
Die Termination erfolgt an einem Bereich, der durch mehrere Adeninreste gekennzeichnet ist. Diese haben in verschiedenen Organismen unterschiedlichen Längen. Im Menschen sind es vier Adenin-Wiederholungen. Die Termination erfolgt einerseits durch die Schwächung der Basenpaarung, andererseits führt auch das Oligo(dT)-Signal im kodierenden Strang (also im nicht-Matrizenstrang) zu einer Verlangsamung der RNA-Polymerase und schließlich zur Dissoziation. Neben dieser kanonischen Termination können jedoch auch andere Sequenzen auftreten.[2]
Mutationen in den RNAP3 kodierenden Genen Rpc1 und Rpc2 sind beim Menschen mit der hypomyelinisierenden Leukodystrophie (HDL) assoziiert.[3]
Tags: RNA-Polymerase, RNAPIII, TRNA, Transkription
Diese Seite wurde zuletzt am 12. Juni 2018 um 17:28 Uhr bearbeitet.
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