Robert Koch-Institut
Synonyme: RKI, Bundesinstitut für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten
Definition
Das Robert Koch-Institut, kurz RKI ist ein, direkt dem Bundesgesundheitsministerium unterstelltes, Bundesinstitut mit Sitz in Berlin. Seine Kernaufgaben sind "die Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten, insbesondere der Infektionskrankheiten". Es beschäftigt sich ausschließlich mit humanpathogenen Krankheiten, die äquivalente veterinärmedizinische Einrichtung ist das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in Greifswald.
Struktur
Gegründet wurde das heutige RKI 1891 als "Königlich-Preußisches Insitut für Infektionskrankheiten" und wurde bis 1904 von Robert Koch geleitet. 1952 wurde das Institut Teil des Bundesgesundheitsamtes und ist seit 1994 ein selbständiges Bundesinstitut. Aktuell beschäftigt das RKI etwa 900 Mitarbeiter, davon etwa 370 Wissenschaftler. Bis 2011 sollen neben weiteren Mitarbeiterstellen auch erweiterte Labor- und Büroräume entstehen.
Das RKI ist für seine vielfältigen Aufgabenbereiche in Abteilungen, Projekt- und Nachwuchsgruppen gegliedert. Außerdem existiert eine Reihe von Kommissionen, die das RKI bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben beraten.
Abteilungen
- Abteilung für Infektionskrankheiten
- Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsberichtserstattung
- Abteilung für Infektionsepidemiologie
- Zentrum für biologische Sicherheit
- Projektgruppen
- Nachwuchsgruppen
- Zulassungsstelle für Anträge nach dem Stammzellgesetz
Kommissionen
- Arbeitskreis Blut
- Herausgeberbeirat Bundesgesundheitsblatt
- Gendiagnostik-Kommission
- Kommission für Gesundheitsberichterstattung und Gesundheitsmonitoring (GBEMON)
- Beirat des Zentrums für Krebsregisterdaten im RKI
- Kommission Infektionsepidemiologie
- Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene
- Ständige Impfkommission (STIKO)
- Kommission Umweltmedizin
- Zentrale Ethikkommission für Stammzellenforschung
Aufgabenbereiche
Neben der eigenständigen Forschung auf den o.g. Gebieten nehmen die Organe des RKI koordinative, beratende und regulierende Aufgaben wahr.
Forschungsschwerpunkte sind im Allgemeinen:
- Erkennen, Verhüten und Bekämpfen von Infektionskrankheiten
- Bestimmte - gesundheitspolitisch relevante - nicht übertragbare Krankheiten, sowie deren Risiken
- Neue Risiken für die Gesundheit (z.B. Bioterrorismus, Zoonosen)
Konkrete Forschungsvorhaben sind z.B. die Entwicklung eines HIV-Impfstoffes, die Erforschung der Molekularbiologie der Pathogenität von Yersinien oder die Untersuchung des Risikos für das Entstehen neuer Zoonosen.
Zur koordinativen und beratenden Funktion gehören neben den allgemein bekannten Impfempfehlungen der STIKO z.B. auch die epidemiologische Verlaufsbeobachtung von Krankheiten, Koordination von Forschungsvorhaben, sowie die Bereitstellung nationaler Referenzzentren für verschiedene Erreger (Staphylokokken, Salmonellen, Poliomyelitis, Masern, Mumps, Röteln, Influenza).
Weiterhin ist das RKI für die Bearbeitung von Anträgen nach dem Stammzellgesetz zuständig.
Relativ neu ist das Zentrum für biologische Sicherheit, das sich mit dem Problem des Bioterrorismus auseinandersetzt. Dazu gehören die Erkennung und die Therapie von Krankheitserreger, die im Rahmen von bioterroristischen Angriffen eingesetzt werden könnten (z.B. Milzbrand, Pocken).
Weblinks
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