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Pyloroplastik (Fleischfresser)

Englisch: pyloroplasty

1. Definition

Als Pyloroplastik bezeichnet man verschiedene operative Verfahren, die zu einer Erweiterung des Pylorus beim Fleischfresser (Hund und Katze) führen.

2. Indikation

Durch die Pyloroplastik wird der Pylorusdurchmesser chirurgisch vergrößert, weshalb sie zur Beseitigung von Obstruktionen im Bereich des Magenausgangs angewendet wird, z.B. bei chronischer Mukosahypertrophie des Antrum pyloricum sowie bei einer kongenitalen oder erworbenen Pylorusstenose.

3. Operationstechniken

Abhängig von der Technik unterscheidet man zwischen folgenden Verfahren:

Bei der Fredet-Ramstedt-Operation wird nur die Serosa und Muskularis eingeschnitten und somit nur aufgrund der Dehnungsverhältnisse mehr Platz geschaffen. Sowohl bei der Heineke-Mikulicz-Pylorusplastik als auch bei der Y-U-Pyloroplastik werden alle Schichten der Magenwand inzidiert. Anschließend vergrößert man - abhängig von der Operationstechnik - durch das erneute Vernähen der Inzisionsränder den Pylorusdurchmesser, sodass Obstruktionen im Magenausgangsbereich beseitigt werden.

4. Komplikationen

Pyloroplastiken sind mit besonderer Vorsicht durchzuführen, da eine Revision nur schwer und oftmals auch nur bedingt möglich ist. Eingriffe dieser Art dürfen zudem nur bei Hunden angewendet werden, die keine Anzeichen einer Pylorusdysfunktion (z.B. bei einer großen Anzahl der Hunde mit einer Magendrehung) aufweisen, da die Entleerung des Magens postoperativ verlangsamt werden könnte.

Durch die Pyloroplastik kommt es oftmals zu einer beschleunigten Passage von viskösem, inhomogenem und hyperosmolarem Mageninhalt in das Duodenum. Infolge dessen wird der enterogastrische Reflex überstimuliert, sodass die Magenmotorik im Bereich des Antrum pyloricum zu früh eingestellt wird. Parallel dazu kann sich ein duodenogastraler Reflux entwickeln. Durch die postoperative Verabreichung von niedrig dosiertem Erythromycin (1 bis 2 mg/kgKG 2 bis 3 mal täglich), Metoclopramid (0,25 bis 0,5 mg/kgKG p.o., i.v. oder s.c. 1 bis 4 mal täglich) oder Cisaprid (Hund: 0,1 bis 0,5 mg/kgKG p.o. 1 bis 3 mal täglich bzw. Katze: 2,5 bis 5 mg/kgKG p.o. 2 bis 3 mal täglich) kann die Magenentleerung wiederum gefördert werden.

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

Zusätzlich kann es postoperativ zu weiteren Komplikationen kommen, wie z.B. zu Nekrosen, Ulzera, Wundinfektionen, Nahtdehiszenz und Blutungen.

5. Literatur

  • Fossum TW. 2007. Chirurgie der Kleintiere. 2. Auflage. München: Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag. ISBN: 978-3-437-57091-9
Stichworte: Hund, Katze, Magen

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