Posteriores Nussknacker-Syndrom
Synonym: posteriores Nussknackersyndrom
Englisch: posterior nutcracker syndrome
Definition
Das posteriore Nussknacker-Syndrom ist eine seltene Variante des Nussknacker-Syndroms, bei der die linke Nierenvene nicht – wie im klassischen (anterioren) Typ – zwischen Aorta und Arteria mesenterica superior, sondern retroaortal zwischen Aorta und Wirbelsäule komprimiert wird.
Hintergrund
In etwa 2 % der Bevölkerung verläuft die linke Nierenvene retroaortal. Ein hieraus resultierendes posteriores Nussknacker-Syndrom ist eine Rarität.
Symptome
Die Symptomatik entspricht der eines anterioren Nussknacker-Syndroms. Typische klinische Zeichen sind linksseitige Flanken- oder Unterbauchschmerzen sowie Makro- oder Mikrohämaturie und eine Varikozele. Auch eine orthostatische Proteinurie und eine Dyspareunie können vorkommen. Durch körperliche Anstrengung kann es zur Verstärkung der Symptome kommen.
Diagnostik
In der Urindiagnostik zeigen sich eine Hämaturie und Proteinurie. Der Nachweis des posterioren Nussknacker-Syndroms erfolgt ergänzend mit bildgebenden Verfahren (Sonographie, Dopplersonographie, CT-, MR- oder konventionelle Angiographie).
Therapie
Die Behandlung hängt von Schweregrad und Symptomatik ab:
- Konservativ bzw. "Watch and Wait": bei leichter Symptomatik, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen (Spontanremission möglich)
- Interventionell / chirurgisch:
Literatur
- Skeik et al.: Posterior Nutcracker Syndrome. Vascular and Endovascular Surgery, 2011