Poplitealblock (klassischer Zugang)
Definition
Bei einem Poplitealblock mit klassischem Zugang wird durch die Injektion eines Lokalanästhetikums im Bereich der Kniekehle (Poplitea) eine temporäre Ausschaltung der distalen Nervenäste des Nervus ischiadicus erreicht. Diese Regionalanästhesie wird bei Operationen des Fußes oder via Katheter zur Schmerztherapie eingesetzt.
Vorgehen
Übersicht
Beim klassischen Zugang werden die beiden Äste des Nervus ischiadicus (Nervus fibularis und Nervus tibialis) getrennt aufgesucht und anästhesiert. Dies kann mithilfe einer einzelnen Injektion oder in Doppelinjektionstechnik erfolgen. Es handelt sich um eine relativ sichere und effektive Technik, deren Nachteil das getrennte Aufsuchen der beiden Nervenäste ist. Im Gegensatz dazu wird beim dorsalen und lateralen Zugang der Ischiadikusnerv noch vor seiner Aufteilung punktiert.
Die Punktion wird mit einem Nervenstimulator unter sonographischer Kontrolle durchgeführt. Bei der elektrischen Stimulation werden über eine Stimulationskanüle elektrische Impulse abgegeben, die bei Annäherung an den Nerv eine Muskelkontraktion auslösen. Die korrekte Lage wird durch eine motorische Reizantwort im Fuß angezeigt.
Einzelschritte
- Lagerung des Patienten in Bauchlage mit gestrecktem Knie
- Die Punktionsstelle wird mit Desinfektionsmittel abgewaschen und steril abgedeckt
- Punktionsstelle: in Höhe der Kniekehlenfalte oder etwas kranial davon
- Aufsuchen des Nervus tibialis ungefähr 1 cm lateral der Arterie
- Punktionstiefe: 1 bis 3 cm
- Rückzug der Kanüle unter der Haut, erneuter Vorschub weiter lateral in Richtung des Fibulaköpfchens und Aufsuchen des Nervus fibularis
- Punktionstiefe: 3 bis 4 cm
- Motorische Reizantwort: initial Plantarflexion im Fuß, nach Betäubung des Nervus fibularis Dorsalextension
- Injektion von jeweils 15 ml eines mittellang oder lang wirkenden Lokalanästhetikums (nach initialer Testdosis zur Vermeidung einer intravasalen Injektion)
Zur Feststellung der Anästhesie wird plantar mit einem Oberflächenthermometer der Temperaturanstieg gemessen.
Unterschieden wird zwischen der Single-Shot-Technik und der kontinuierlichen Abgabe durch einen Schmerzkatheter.
Die Doppelinjektionstechnik setzt ein zügiges Vorgehen voraus, weil mit steigendem Zeitbedarf die Gefahr einer intraneuralen Injektion steigt.
Indikationen, Komplikationen und Kontraindikationen
Indikationen, Komplikationen und Kontraindikationen unterschieden sich bei den verschiedenen Techniken des Poplitealblocks nicht.
siehe Hauptartikel: Poplitealblock
Quellen
- Meier, Gisela; Büttner, Johannes (2013): Atlas der peripheren Regionalanästhesie. Stuttgart: Georg Thieme Verlag.
- Larsen, Reinhard (2016): Regionale Nervenblockaden: Springer Berlin Heidelberg (Anästhesie und Intensivmedizin für die Fachpflege).
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