Pleuraschwiele
Synonyme: Pleuraschwarte, Pleuraverschwartung, Pleuraadhäsion
Englisch: pleural fibrosis
Definition
Die Pleuraschwiele ist eine narbenartige Veränderung der Pleura, die auf entzündliche, traumatische, vaskuläre oder degenerative Ursachen zurückgehen kann.
Pathogenese
Pleuraschwielen sind als Überbleibsel von Erkrankungen der Pleura anzusehen. Durch Verklebungen der Pleurablätter kommt es zur Fibrose, im ausgeprägten Fall auch zur Kalzifikation der Pleura.
Diese Vernarbungen behindern die Atemexkursion der Lunge. Großflächige Pleuraschwielen können die Atmung ernsthaft kompromittieren.
Ursachen
Als Ursachen für eine Pleuraschwiele kommen in Frage:
- Pleuritis (z.B. bei Pneumonie, Tuberkulose)
- Pleuraempyem
- rezidivierender Pleuraerguss
- Pneumothorax (insbesondere bei mehrmaligem Auftreten an gleicher Stelle)
- Hämatothorax
- Chylothorax
- Pneumokoniosen
Radiologie
Der Nachweis von Pleuraschwielen erfolgt durch ein Röntgen-Thorax in zwei Ebenen. Ausmaß, Lokalisation und Grad der Kalzifikation einer Pleuraschwiele lassen oft auf die Ursache schließen.
Apikal auftretende Schwielen können Ausdruck einer abgelaufenen Pneumonie oder Tuberkulose sein. Basal lokalisierte Schwielen gehen häufig auf einen Pleuraerguss zurück.
Ausgedehnte Prozesse können zu Verklebungen der Pleura mit dem Zwerchfell und zur Verlagerung der thorakalen Organe zur Schwielenseite hin führen.
Eine Sonderform stellt die Pleurakuppenschwiele dar, deren Ursache unklar ist und die im höheren Alter häufig ohne Krankheitswert vorkommt.
Differentialdiagnostisch sind, insbesondere bei bilateral und basalen Kalzifikationen der Pleura, die Pneumokoniosen (z.B. Asbestose) abzuklären. Bei der Abgrenzung von Pleuraschwielen (und anderen pleuralen Raumforderungen) zu peripheren pulmonalen Prozessen hilft die Lenk-Regel.