Plazentagängig
Definition
Als plazentagängig bezeichnet man Substanzen (z.B. Medikamente), welche die Plazentaschranke passieren können, d.h. über die Plazenta von der Mutter auf das Kind übergehen. Die meisten kleinmolekularen Wirkstoffe sind plazentagängig und damit eine potentielle Gefahr für das ungeborene Kind.
Plazentaschranke
Die Plazenta dient der Nährstoffversorgung und Entgiftung des Kindes, schützt es jedoch gleichzeitig vor Schadstoffen. Die Durchgängigkeit von Stoffen durch die Plazentaschranke ist von mehreren Faktoren abhängig:
- Molekülgröße: Als plazentagängig gelten unter anderem Stoffe mit einer Größe unter 1.000 Dalton. Unter 600 Dalton ist die Plazentagängigkeit gut.
- Lipophilie: Bei hoher Lipophilie kann eine freie Diffusion durch die Zellmembran stattfinden. Andere Transportsysteme werden also weniger relevant.
- Säurekonstante: Der pK-Wert eines Arzneistoff hat insofern Einfluss, als dass der pH-Wert des kindlichen Gewebes niedriger ist, als der der Mutter. Saure Substanzen akkumulieren somit also im kindlichen Geweb.
- Ladung: Die Ladung der Stoffe ist insofern wichtig, als dass hochgeladene Stoffe wie beispielsweise Curarederivate nicht transportiert werden.
Beispiele
Plazentagängig | Nicht plazentagängig |
---|---|
Paracetamol | Insulin |
Cumarinderivate | Steroidhormone |
Antimetabolite | Wachstumshormone |
Nikotin | Heparin |
IgG |
Fachgebiete:
Pharmakologie
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