Phasin
Synonym: Erythroagglutinin
Englisch: phasin, red kidney bean lectin
Definition
Phasin ist ein Phythohämagglutinin (Lektin) aus Hülsenfrüchten, das zu Vergiftungserscheinungen bei Menschen und Tieren führt.
Vorkommen
Phasin kommt vor allem in Samen und Hülsen von rohen Hülsenfrüchten wie bspw. der Garten-Bohne (Phaseolus vulgaris) oder der Kidneybohne vor. Zudem kann es auch in Keimlingen von Soja und Kichererbsen enthalten sein. Linsenkeimlinge und Mungobohnenkeimlinge sind dagegen ungefährlich.
Toxikologie
Wirkung
Phasin hat eine hämagglutinierende Wirkung. Die ersten Krankheitssymptome nach Aufnahme treten etwa nach 2 bis 3 Stunden auf. Phasin verursacht Übelkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen. In schwereren Fällen kann ein blutiger Durchfall entstehen. Weitere Symptome sind Fieber, Schüttelfrost und Schweißausbrüche. Selten kann es zum Krampfanfall und Schock kommen.
Therapie
Eine Vergiftung ist meist ungefährlich und selbstlimitierend. Bei leichten Vergiftungen erfolgt eine symptomatische Therapie und eine Verdünnung des Gifts im Gastrointestinaltrakt durch Flüssigkeitszufuhr. In schwereren Fällen sollte medizinische Kohle eingenommen werden. Einzelfälle von tödlichen Verläufen sind in der Fachliteratur beschrieben.
Prävention
Das Protein wird durch Hitze (z.B. beim Kochen) zerstört. Nach 15 bis 20 Minuten ist das Phasin vollständig denaturiert, wobei in den meisten Fällen ein kurzes Blanchieren bereits ausreichend ist. Bei Garmethoden wie z.B. Dünsten oder beim Zubereiten im Dampfgarer wird eventuell nicht die benötigte Temperatur (90–100 °C) erreicht, um das Protein zu zerstören.
Quellen
- Zentrum für Kinderheilkunde – Gartenbohne (Phaseolus vulgaris), abgerufen am 21.01.2024
- Verbraucherzentrale – Bei natürlichen Schadstoffen in pflanzlichen Lebensmitteln aufpassen, abgerufen am 21.01.2024
- Lebensmittellexikon.de – Phasin, abgerufen am 21.01.2024
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