Perthes-Läsion
nach dem deutschen Chirurg Georg Clemens Perthes (1869–1927)
Englisch: Perthes lesion
Definition
Die Perthes-Läsion ist ein nicht-dislozierter Abriss (Avulsion) des anteroinferioren Labrum glenoidale des Schultergelenks ohne Verletzung der Gelenkkapsel oder des Periosts.
Diagnostik
Die Perthes-Läsion wird mittels Magnetresonanztomographie (MRT) oder MR-Arthrographie diagnostiziert. Die Sensitivität kann durch zusätzliche Sequenzen in ABER-Position erhöht werden.
In der MRT fällt eine komplette Ablösung des Labrums vom Glenoid auf. Das Periost ist jedoch intakt, kann aber vom Collum scapulae angehoben sein, sodass eine taschenartige Ausweitung der intakten Gelenkkapsel auffällt. Das Ligamentum glenohumerale inferius (IGHL) verbleibt am Periost des Glenoids. Das Labrum ist nicht nach medial disloziert.
Differenzialdiagnosen
Ist das Labrum nach medial disloziert, handelt es sich um eine ALPSA-Läsion. Weiterer Differenzialdiagnosen sind:
- Bankart-Läsion: Vollständiges Abreißen des anteroinferioren Labrums vom angrenzenden Glenoid mit Verletzung der Gelenkkapsel und des Periosts
- Partielle Bankart-Läsion: Das Labrum ist nicht komplett abgelöst. Das hohe T2w/PDw-FS-Signal erstreckt sich nur teilweise in das anteroinferiore Labrum.
- GLAD-Läsion: Anteriore glenoidale Knorpelläsion und oberflächlicher anteroinferiorer Labrumriss
- Sublabraler Rezessus
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