Peroxisomale Krankheit
Englisch: peroxisomal diseases
Definition
Als peroxisomale Krankheiten bezeichnet man erbliche Störungen der Peroxisomenbildung, des gesamten Transports von Proteinen durch die Peroxisomenmembran oder auch einzelner peroxisomaler Enzyme.
Biochemie
Eine große Anzahl an sauerstoffabhängigen Reaktionen in den Peroxisomen schützen die Zelle vor Sauerstoffradikalen. Zu den wichtigen Reaktionswegen zählen die α- und β-Oxidation verschiedener Fettsäuren (z.B. VLCFA, überlangkettige Fettsäuren). Hinzu kommen auch die Biosynthese von spezifischen Phospholipiden, Cholesterol und Gallensäuren. Die in großen Mengen vorhandenen Peroxine (PEX-Gen-kodierte Proteine) sind für die Peroxisomenbildung und den Membrantransfer notwendig.
Klinische Merkmale
Die klinischen Merkmale können variabel ausgeprägt sein und umfassen u.a.:
- neurologische Störungen (Enzephalopathie, Hypotonie, Epilepsie, Taubheit)
- Skelettanomalien (insbesondere proximal kurze Extremitäten, epiphysäre Verkalkungen)
- kraniofaziale Dysmorphien (schwere Formen)
- Augenanomalien (Retinopathie, Katarakt, Blindheit)
- Leberfunktionssstörungen (neonatale Hepatitis, Hepatomegalie, Cholestase, Zirrhose)
Diagnose
Eine Diagnose erfolgt u.a. über die Bestimmung spezifischer peroxisomaler Substanzen wie etwa überlangkettige Fettsäuren, Phytansäure oder Plasmalogene.
Krankheiten
Zu den peroxisomalen Krankheiten zählen u.a.:
- Zellweger-Syndrom
- X-chromosomale Adrenoleukodystrophie
- Chondrodysplasia punctata (rhizomeler Typ)
Literatur
- "Basiswissen Humangenetik" - Christian P. Schaaf, J. Zschocke, Springer-Verlag, 2. Auflage
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