Penisruptur
Synonyme: "Penisfraktur", "Penisbruch", "Schwellkörperbruch", Schwellkörperruptur
Englisch: penile fracture
Definition
Die Penisruptur, auch bekannt als Schwellkörperruptur, ist eine Ruptur der Corpora cavernosa nach einem Biegetrauma bei erigiertem Glied.
- ICD10-Code: S39.80
Hintergrund
Umgangssprachlich - aber auch im klinischen Sprachgebrauch - wird häufig der Begriff "Penisfraktur" verwendet. Er ist jedoch falsch, da der Penis des Menschen nur aus Weichteilen besteht und keinen Knochen besitzt.
Epidemiologie
Auf ca. 175.000 Krankenhausaufnahmen kommt ein Patient mit Penisfraktur.[1]
Ätiologie
Während des Geschlechtsverkehrs oder bei der Masturbation kann es unter starker Belastung zu einem Biegetrauma kommen. Dabei rupturiert die Tunica albuginea des Penis. In schweren Fällen können auch die Urethra und andere Leitungsbahnen verletzt werden. Seltener wird auch die Bauchlage im Schlaf als Ursache beschrieben.
Klinik
Typische klinische Zeichen der Penisfraktur sind neben akuten Schmerzen ein hörbares Knackgeräusch und ein folgender sofortiger Verlust der Erektion. Meist bildet sich dann ein Hämatom des Penisschafts mit uni- oder bilateraler Schwellung des Organs. Im weiteren Verlauf kann es dabei auch zu einer Deviation des Penis kommen.
Diagnostik
Das auftretende klinische Bild ist meist als diagnostisches Kriterium ausreichend. Weitere Optionen sind Sonographie des Penis, die Kontrastmitteldarstellung der Schwellkörper (Cavernosographie) und die MRT.
Therapie
Die Penisruptur ist ein urologischer Notfall, der eine operative Revision notwendig macht. Die alleinige konservative Behandlung kann zu Komplikationen wie erektiler Dysfunktion, Penisdeviation und Dyspareunie führen.
Quellen
um diese Funktion zu nutzen.