Synonyme: "Penisfraktur", "Penisbruch", "Schwellkörperbruch", Schwellkörperruptur
Englisch: penile fracture
Die Penisruptur, auch bekannt als Schwellkörperruptur, ist eine Ruptur der Corpora cavernosa nach einem Biegetrauma bei erigiertem Glied.
Umgangssprachlich - aber auch im klinischen Sprachgebrauch - wird häufig der Begriff "Penisfraktur" verwendet. Er ist jedoch falsch, da der Penis des Menschen nur aus Weichteilen besteht und keinen Knochen besitzt.
Auf ca. 175.000 Krankenhausaufnahmen kommt ein Patient mit Penisfraktur.[1]
Während des Geschlechtsverkehrs oder bei der Masturbation kann es unter starker Belastung zu einem Biegetrauma kommen. Dabei rupturiert die Tunica albuginea des Penis. In schweren Fällen können auch die Urethra und andere Leitungsbahnen verletzt werden.
Während des Biegetraumas kann ein aufknackendes Geräusch hörbar sein. Das ins Gewebe einlaufende Blut verursacht starke Hämatome. Bei einseitigem Schwellkörperbruch kommt es meist zur Deviation zur kontralateralen Seite.
Das auftretende klinische Bild ist meist als diagnostisches Kriterium ausreichend. Weitere Optionen sind Sonographie des Penis, die Kontrastmitteldarstellung der Schwellkörper (Cavernosographie) und die MRT.
Die Penisruptur ist ein urologischer Notfall, der eine operative Revision notwendig macht. Die alleinige konservative Behandlung kann zu Komplikationen wie erektiler Dysfunktion, Penisdeviation und Dyspareunie führen.
Fachgebiete: Notfallmedizin, Urologie
Diese Seite wurde zuletzt am 15. Mai 2017 um 14:31 Uhr bearbeitet.
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