Parabasala
von griechisch: para - neben; lateinisch: basis - Basis, Sockel, Stütze
Synonym: Parabasalia
Englisch: parabasalid
Definition
Parabasala sind eine große Gruppe der Protozoen. Sie spielen eine wichtige Rolle als Erreger von Erkrankungen, sowohl beim Menschen als auch beim Tier.
Hintergrund
Parabasala sind entweder Kommensalen oder Parasiten, die im Darm sowie im Reproduktionstrakt von Vertebraten (Wirbeltieren) und Invertebraten (Wirbellosen) vorkommen.
Merkmale
Ein besonderes morphologisches Merkmal der Parabasala ist das Axostyl - ein Achsenstab der als Bewegungs- und Stützorganelle dient. Je nach Gattung besitzen die Parasiten eine unterschiedliche Anzahl von Flagellen (Geißeln). Diese können teilweise entlang dem Zellkörper verlaufen und mit einer undulierenden Membran assoziiert sein.
Parabasala haben keine Mitochondrien, besitzen jedoch Hydrogenosomen (spezielle Organellen). Die Nahrungsaufnahme erfolgt über Pinozytose (Aufnahme in das Zytosol).
Klassifizierung
Die folgende Tabelle zeigt eine vereinfachte und selektive Klassifikation parasitischer Parabasala, die bei Tieren relevant sind:
Ordnung | Familie | Gattung |
---|---|---|
Stamm: Parabasala | ||
Trichomonadida | Monocercomonadidae | Dientamoeba, Histomonas, Monocercomonas, Parahistomonas |
Trichomonadidae | Pentatrichomonas, Tetratrichomonas, Trichomitus, Trichomonas, Tritrichomonas | |
Cochlosomatidae | Cochlosoma |
Krankheitserreger
Wichtigste Vertreter der Parabasala sind ist die Gruppe der Trichomonadida. Innerhalb dieser Gruppe befallen drei Arten den Menschen:
- Trichomonas tenax (Kommensale der Mundhöhle)
- Pentatrichomonas homini (Kommensale des Dickdarms)
- Trichomonas vaginalis (Parasit des Urogenitaltraktes, STD)
Beim Tier sind besonders folgende Arten relevant:
- Trichomonas foetus (Verursacher der Deckseuche beim Rind)
- Trichomonas suis (Parasit des Verdauungstraktes beim Schwein)
Literatur
- Hiepe, Theodor, Lucius, Richard, Gottstein, Bruno. Allgemeine Parasitologie: mit den Grundzügen der Immunbiologie, Diagnostik und Bekämpfung. Parey Verlag, 2006.
- Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke Verlag, 2008.
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