Trichomonas vaginalis
von altgriechisch: θρίξ ("thrích") - Haar; μονάς ("monas") - Einheit, Einzelwesen
Englisch: Trichomonas vaginalis
Definition
Trichomonas vaginalis ist ein parasitisch lebendes, anaerobes Protozoon, das zur Familie der Trichomonadidae gehört. Trichomonaden sind die Erreger von Erkrankungen der Vagina, der Urethra und der Prostata, die man unter dem Begriff Trichomoniasis zusammenfasst. Infektionen erfolgen nur durch direkten Kontakt.
Erreger
Trichomoniasis ist eine Protozoonose, also eine durch parasitäre Protozoen verursachte Infektionserkrankung des Menschen. Unter den Protozoen zählen die Trichomonaden zu den Flagellaten, also den "begeißelten" Erregern (Lateinisch: flagellum - Geißel, Peitsche).
Weitere Vertreter dieser Gruppe sind z.B. Giardia lamblia, Trypanosomen und Leishmanien.
Übertragungsweg
Trichomonas vaginalis wird praktisch ausschließlich durch Geschlechtsverkehr übertragen, weshalb die Trichomoniasis zu den sexuell übertragbaren Krankheiten (sexually transmittes diseases, STD) gerechnet wird. Trichomonas vaginalis hat eine sehr geringe Umweltresistenz, einziges Erregerreservoir ist der Mensch.
Beim Mann verläuft die Erkrankung in 80 - 90% der Fälle ohne Symptome, es kann jedoch zu einer Urethritis kommen. Bei der Frau äußern sich die Symptome in einer Entzündung, der Trichomonadenkolpitis. Auch hier kann ein Befall der Harnröhre erfolgen.
Symptome
Die Inkubationszeit beträgt 4-28 Tage. Anschließend können folgende Symptome auftreten:
- übel riechender, schaumiger, grünlich-grauer vaginaler Ausfluss
- Dysurie
- Dyspareunie
- Jucken und Brennen
Diagnose
Der Nachweis erfolgt am besten im Vaginalsekret, in der Prostataflüssigkeit oder im Urinsediment von 5-10 ml des Morgenurins. In frischem Probenmaterial fallen die Erreger durch ihre Beweglichkeit auf, in nach Giemsa gefärbten Ausstrichpräparaten ist ein mikroskopischer Nachweis ebenfalls möglich. Trichomonaden können in Spezialnährmedien angezüchtet werden, auch molekulargenetische Assays sind verfügbar. Da die Trichomonaden sehr empfindlich sind und schnell absterben, sollten ggf. Nativpräparate, z.B. durch Methanolfixierung, angefertigt werden.
Therapie
Die Therapie erfolgt antibiotisch mit einmaliger Gabe von Metronidazol. Es wird entweder oral oder in Form von Vaginalsuppositorien verabreicht. Wichtig ist die Behandlung beider Geschlechtspartner, da es sonst durch einen Ping-Pong-Effekt zu Reinfektionen kommen kann.
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