Plazenta-Wachstumsfaktor
Synonyme: PGFL, PIGF, PLGF, D12S1900
Englisch: placental growth factor
Definition
Der Plazenta-Wachstumsfaktor, kurz PGF, ist ein Wachstumsfaktor aus der VEGF-Familie, der wichtig für die Gefäßneubildung ist.
Terminologie
Der Name "Plazenta-Wachstumsfaktor" ist darauf zurückzuführen, dass der Wachstumsfaktor aus einer menschlichen Plazenta-cDNA-Bibliothek geklont wurde.
Genetik
Das PGF-Gen liegt im Genlokus 14q24.3 des Chromosom 14. Es besteht aus 7 Exons. Derzeit (2025) sind 3 Isoformen bekannt; PGF-1, -2 und -3.
Funktion
Wie andere Endothelwachstumsfaktoren beschleunigt PGF die Angiogenese. Das Protein spielt eine wichtige Rolle für das Wachstum und die Differenzierung des Trophoblasten. PGF ist darüber hinaus ein positiver Regulator der Zellproliferation sowie -migration und bindet an den Rezeptor VEGFR-1.
Die Isoform PGF-2 bindet heparinabhängig an Neuropilin-1 und Neuropilin-2.
Klinik
PGF spielt eine Rolle bei der Tumorregulation, indem es u.a. die Tumorangiogenese, Metastasierung und Invasion fördert. Darüber hinaus ist PGF auch an zahlreichen anderen pathologischen Prozesse beteiligt, darunter entzündliche Erkrankungen und degenerative Retinopathien.
Des Weiteren dient PGF als Biomarker für verschiedene Krankheiten, wie arterielle Erkrankungen, koronare Herzerkrankungen, Autoimmunerkrankungen und Pankreaskarzinomen.
Bei einer Präeklampsie ist der Serumspiegel von PGF erniedrigt.
Quellen
- Nguyen et al. Placental growth factor and its potential role in diabetic retinopathy and other ocular neovascular diseases. Acta Ophthalmol. 96(1):e1-e9. 2018
- Silasi et al. Placental Biomarker Testing for Evaluation of Suspected Preeclampsia. Clin Chem. 71(5):548-558. 2025
- Ribatti. The discovery of the placental growth factor and its role in angiogenesis: a historical review. Angiogenesis. 11(3):215-21. 2008