Antiepileptika-induzierte Osteopathie
Synonyme: Osteopathia antiepileptica, Osteopathia epileptica
Englisch: antiepileptic drug-induced osteopathy
Definition
Als Antiepileptika-induzierte Osteopathie bezeichnet man eine erworbene Störung des Knochen- und Mineralstoffwechsels unter Langzeittherapie mit Antiepileptika.
Pathophysiologie
Die am häufigsten verwendeten Antiepileptika Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital und Primidon führen durch die Induktion der Cytochrom P450-Enzyme in der Leber zu einer erhöhten Metabolisierung und zum Abbau von Vitamin D. Dies hat eine Verkürzung der biologischen Halbwertszeit und eine gesteigerte biliäre Ausscheidung des Vitamin D zur Folge.
Weiterhin können Antiepileptika auch andere Störungen hervorrufen, wie eine Verringerung der intestinalen Kalziumresorption und der renalen Kalziumrückresorption, eine Senkung der Calcitoninsekretion (Phenytoin) sowie direkte toxische Effekte auf Osteoblasten (Carbamazepin und Phenytoin). Dadurch kann es zu Abweichungen im Aufbau der extrazellulären Knochenmatrix kommen, wie z.B. einer Abnahme des Osteocalcins.
Literatur
- Bartl et al., Antiepileptika-induzierte Osteopathie, Georg Thieme Verlag, 2008, https://doi.org/10.1055/b-0034-8116
- Freissmuth et al., Pharmakologie und Toxikologie, Springer Publishing, 2020
Quellen
- Deutsche Apothekerzeitung - Antiepileptika und Vitamin D, abgerufen am 01.05.2023
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