Oslerose (Fleischfresser)
Synonym: Oslerus-Infektion beim Fleischfresser
Definition
Erreger
Die wichtigsten Vertreter der Gattung Oslerus aus der Familie der Metastrongylidae sind:
- Oslerus osleri: Die Männchen sind ca. 6 bis 7 mm lang mit 99 bis 120 μm langen Spicula. Die Weibchen stellen 10 bis 13 lange Parasiten dar. Sie befallen v.a. die Trachea und die Bronchien beim Fuchs, anderen Wildkaniden sowie selten auch beim Hund. Diese Art ist weltweit verbreitet.
- Oslerus rostratus: Parasitieren in Bronchien von Katzen und Wildkatzen in den USA, Sri Lanka, Israel und Selten auch in Europa (Spanien).
Entwicklung
Oslerus osleri zeigt einen ähnlichen Entwicklungszyklus wie Filaroides hirthi und ist direkt übertragbar. Die Präpatenz beträgt 10 bis 18 Wochen.
Oslerus rostratus hat einen heteroxenen Zyklus mit Landschnecken als Zwischenwirten sowie Kleinsäugern und Vögel als Stapelwirten.
Epidemiologie
Eine Infektion mit Oslerus-Arten erfolgt vorwiegend durch Koprophagie: vertikal von der Hündin auf die Welpen und später auch horizontal von Hund zu Hund. Es liegen zudem Hinweise auf eine Übertragung von Larven aus dem Respirationstrakt durch die Hündin beim Lecken und Pflegen der Welpen vor.
Klinik
Die Adultstadien von Oslerus osleri führen hauptsächlich im letzten Drittel der Trachea und weniger in den größeren Bronchien zur Bildung flacher, hirsekorn- bis bohnengroßer, kissenförmig vorragender submuköser Knötchen. In diesen Knötchen sind meist zahlreiche Würmer enthalten. Die Schleimhautveränderungen können dabei sehr ausgeprägt sein und zu einer drastischen Einengung des Lumens der Luftwege führen.
Oftmals kommen als Komplikation noch bakterielle Infektionen hinzu, welche die Symptome deutlich verschlimmern. Die daraus resultierende Tracheobronchitis äußert sich in chronischem, anfallsweisem Husten und Atemnot, Anorexie, Abmagerung und Störungen des Allgemeinbefindens.
Diagnose
Die Oslerose wird mittels Nachweis der Wurmknötchen im distalen Teil der Trachea und an der Bifurcatio tracheae durch Endoskopie bestätigt. Gleichzeitig sollte eine Trachealspülung erfolgen, sodass die larvenhaltigen Eier (80 bis 120 x 60 bis 70 μm) oder die Larven I (232 bis 266 μm) nachgewiesen werden können.
Da mit dem Kot nur unregelmäßig Larven ausgeschieden werden, erwies sich das Flotationsverfahren (mit Zinksulfat) als etwa 100-mal sensitiver als das Auswanderverfahren.
Literatur
- Boch, Josef, Supperer, Rudolf. Veterinärmedizinische Parasitologie. 6. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Parey Verlag, 2005
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