Filaroides hirthi
von lateinisch: filum - Faden; -oideus - ähnlich
Definition
Filaroides hirthi ist ein Parasit aus der Familie Filaroididae und Erreger der Filaroidose des Hundes.
Taxonomie
- Domäne: Eukaryota
- Stamm: Nematoda
- Klasse: Secernentea
- Ordnung: Strongylida
- Überfamilie: Metastrongyloidea
- Familie: Filaroididae
- Gattung: Filaroides
- Art: Filaroides hirthi
- Gattung: Filaroides
- Familie: Filaroididae
- Überfamilie: Metastrongyloidea
- Ordnung: Strongylida
- Klasse: Secernentea
- Stamm: Nematoda
Erreger
Filaroides hirthi sind kleine, 3 mm (Männchen) bzw. 13 mm (Weibchen) lange, dünne Nematoden im Lungenparenchym von Hunden. Die Parasiten besitzen keine Bursa copulatrix, zeigen jedoch deutliche kaudale Papillen.
Entwicklung
Die adulten Würmer leben im Lungenparenchym der Tiere. Die Weibchen sind ovovivipar, sodass bereits bei der Eiablage schon Erstlarven (L1) vorhanden sind. Nachdem diese geschlüpft sind, gelangen sie über den Larynx und den Pharynx in den Verdauungstrakt. Im Anschluss an die Magen-Darm-Passage werden die Larven mit dem Kot in die Umwelt ausgeschieden.
Da die Erstlarven bereits infektiös sind, dringen diese nach einer peroralen Aufnahme durch einen geeigneten Wirt in die Darmwand ein. Auf hämatogenem Weg wandern sie dann über die Leber (oder auch lymphogen) in die Lunge. Die endogene Entwicklung erstreckt sich über 4 Häutungsprozesse. Die Präpatenz beträgt ca. 5 Wochen.
Vorkommen
Filaroides hirthi wurde 1973 erstmals in den USA in einem Beagle-Versuchstierbestand nachgewiesen. Inzwischen - vermutlich über den Handel - hat sich der Parasit bis nach Europa verbreitet, wo er flächendeckend in Versuchshundehaltungen auftritt.
Epidemiologie
Infizierte Hunde - die in einen gesunden Bestand eingegliedert werden - führen rasch dazu, die Lungenwürmer über direkten Infektionsweg auf die gesamte Herde zu übertragen. Durch Belecken der Welpen kann eine infizierte Hündin ebenfalls die Erstlarven auf ihre Nachkommen übertragen.
Klinik
Infizieren sich immunkompetente Hunde mit Filaroides hirthi, kommt es für gewöhnlich zu keiner Ausbildung klinischer Symptome. Bei der Sektion befallener Tiere stellen sich makroskopisch 0,5 bis 20 mm große, dunkle bis weißliche Herde dar, in denen sich histologisch auch Wurmanschnitte nachweisen lassen. Vitale Parasiten liegen meist reaktionslos im Parenchym, wohingegen tote Würmer heftige Reaktionen hervorrufen können.
Bei immunsupprimierten Tieren können oftmals Hyperinfektionen mit schweren Pneumonieen und fatalen Folgen beobachtet werden.
Literatur
- Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.
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