Ornithonyssus sylvarium
von altgriechisch: ornis - Vogel; nyssein - stechen
Synonym: Nordische Vogelmilbe
Englisch: northern fowl mite
Definition
Ornithonyssus sylvarium ist eine Milbe aus der Familie Macronyssidae innerhalb der Ordnung Mesostigmata. Sie ist der Erreger der Ornithonyssose des Huhns.
Taxonomie
- Stamm: Arthropoda
- Unterstamm: Amandibulata
- Klasse: Arachnida
- Unterklasse: Acari
- Überordnung: Parasitiformes
- Ordnung: Mesostigmata
- Familie: Macronyssidae
- Gattung: Ornithonyssus
- Art: Ornithonyssus sylvarium
- Gattung: Ornithonyssus
- Familie: Macronyssidae
- Ordnung: Mesostigmata
- Überordnung: Parasitiformes
- Unterklasse: Acari
- Klasse: Arachnida
- Unterstamm: Amandibulata
Morphologie
Die Weibchen messen - je nach Sättigungsgrad - zwischen 0,5 und 0,8 mm. Die Milbe ist mit deutlichen Chelae (Scheren) an den Cheliceren (Kieferklaue) ausgestattet. Die längsovale Analplatte mit dem Anus ist in der vorderen Körperhälfte ausgebildet. Anhand dieser Kriterien kann Ornithonyssus sylvarium eindeutig von Dermanyssus gallinae unterschieden werden.
Entwicklung
Die Entwicklung der Mlbe verläuft vom Ei ausgehend über eine Larve und zwei Nymphenstadien (Proto- und Tritonymphe) zu den Adulti auf dem Wirt. Eine vollständige Entwicklung dauert zwischen 5 und 12 Tagen. Die Weibchen legen hierfür die Eier (ca. 300 µm lang) in Klumpen an der Basis der Federn ab - besonders im Ventralbereich.
Im Gegensatz zu den Protonymphen und Adulti - die hämatophag sind, nehmen die Larven und Tritonymphen keine Nahrung auf. Abseits vom Wirt können die Milben nur 1 bis maximal 3 Wochen überleben.
Vorkommen
Ornithonyssus sylvarium zählt zu den bedeutendsten Ektoparasiten landwirtschaftlich genutzter Geflügel - vor allem bei Hühnern. Die Milben kommen in Europa, Nordamerika, Australien und Neuseeland vor sind wahrscheinlich auch in anderen Regionen verbreitet.
Wildvögel fungieren als Reservoirwirte, wobei auch Säugetiere vorübergehend befallen werden können.
Epidemiologie
Die Parasiten verbreiten sich innerhalb von Geflügelständen durch den Kontakt von Tier zu Tier. Eine Verbreitung zwischen den einzelnen Beständen erfolgt über infestiertes Geflügel, über Gegenstände, Eier oder Personen, auf denen sich die Milben temporär aufhalten können. Ebenso können Schädlinge (z.B. Ratten oder Mäuse) die Milben einschleppen und verbreiten.
Aufgrund der raschen Entwicklung können sich besonders schnell hohe Populationsdichten in Stallungen oder Nestern bilden. Die größten Milben-Populationen werden im Winter erreicht und treten oft zusammen mit Dermanyssus gallinae auf.
Klinik
Ein starker Befall führt zu Juckreiz, Verdickungen und Verkrustungen der Haut, Federveränderungen sowie Federverluste. Zusätzlich leiden die Tiere an Schwäche, Anämie, Gewichtsverlust und Leistungseinbußungen (Lege- oder Mastleistungen).
Diagnose
Die Milben und Eier können makroskopisch am Federkleid (vor allem im Bauchbereich) identifiziert werden.
Differenzialdiagnose
- Dermanyssus gallinae
Bekämpfung
Bei einem Befall muss der Stall geleert, gründlich mechanisch gereinigt (mit Dampfstrahlreiniger) und gegebenenfalls mit geeigneten Akariziden oberflächlich behandelt werden.
Literatur
- Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.
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