Orexin-Rezeptorantagonist
von altgriechisch: ὄρεξις ("orexis") - Verlangen, Appetit
Synonyme: ORA, SORA, DORA, Orexant
Englisch: orexin antagonist, orexin receptor antagonist
Definition
Orexin-Rezeptorantagonisten sind Arzneistoffe, die durch antagonistische Effekte an Orexinrezeptoren sedierende und hypnotische Wirkungen auslösen.
Substanzen
Vertreter dieser Wirkstoffklasse sind:
- Duale Orexin-Rezeptorantagonisten (DORA)
- Daridorexant
- Lemborexant
- Suvorexant
- Vornorexant (ORN-0829, TS-142; 2023 in Entwicklung)
- Selektive Orexin-Rezeptor-Antagonisten (2-SORA)
- Seltorexant (MIN-202, JNJ-42847922; 2023 in Entwicklung)
- Danavorexton (TAK-925; 2023 in Entwicklung)
Wirkungsweise
Orexin-Rezeptorantagonisten hemmen die Bindung der Neuropeptide Orexin A und B an ihre Rezeptoren OX1R und OX2R. Sie greifen dadurch in die Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus ein. Die Förderung und Aufrechterhaltung der Wachheit wird unterdrückt.[1]
Entsprechend ihrer Selektivität an den Rezeptoren unterscheidet man :
- Selektive Orexin-Rezeptorantagonisten (SORA) - Bindung nur einen der zwei OX-Rezeptoren
- Duale Orexin-Rezeptorantagonisten (DORA) - Bindung an beide OX-Rezeptoren
Indikationen
Orexin-Rezeptorantagonisten sind zur Behandlung von Schlafstörungen (Ein- und Durchschlafstörungen) indiziert.[2]
Darüber hinaus wird die Anwendung von Orexin-Rezeptorantagonisten bei weiteren Indikationen untersucht, u.a. bei Adipositas, Depression, Drogenabhängigkeit, Panikstörung und posttraumatischer Belastungsstörung.
Nebenwirkungen
Die häufigsten Nebenwirkungen sind das Auftreten von Tagesschläfrigkeit, Benommenheit, verlängerter Reaktionszeit, Schwindel, verschwommenem Sehen oder Diplopie und verminderter Aufmerksamkeit am Tag nach der Einnahme. Dadurch werden die Verkehrstüchtigkeit der Patienten und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen eingeschränkt.
Durch den Genuss von Alkohol und die Einnahme anderer zentral dämpfend wirkender Arzneimitteln werden diese unerwünschten Wirkungen verstärkt.
Im Vergleich zu anderen Sedativa und Hypnotika wurde das Auftreten von Toleranz, Abhängigkeit oder Entzugserscheinungen in den klinischen Studien bisher (2023) nicht beobachtet.
Kontraindikationen
Die Anwendung der Orexin-Rezeptorantagonisten ist kontraindiziert bei:
- Überempfindlichkeit gegen die Arzneistoffe oder sonstige Bestandteile der Arzneimittel
- Narkolepsie
Quellen
- ↑ Mogavero MP et al. Targeting Orexin Receptors for the Treatment of Insomnia: From Physiological Mechanisms to Current Clinical Evidence and Recommendations. Nat Sci Sleep. 2023
- ↑ Muehlan C et al. Clinical pharmacology, efficacy, and safety of orexin receptor antagonists for the treatment of insomnia disorders. Expert Opin Drug Metab Toxicol. 2020
Weblinks
- PharmaWiki - Orexin-Rezeptor-Antagonisten, abgerufen am 27.03.2023
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