Noscapin
Handelsname: Capval®
Synonym: Narcotin
Definition
Noscapin ist ein aus der Pflanze Papaver somniferum (Schlafmohn) gewonnenes Alkaloid mit Wirksamkeit als Antitussivum. Es wird bei Reizhusten eingesetzt.
Chemie
Noscapin ist ein Phthalidisochinolin mit der Summenformel C22H23NO7. Die molekulare Masse beträgt 413,4 g/mol. In Arzneimitteln wird die freie Base oder Noscapinhydrochlorid-Monohydrat verwendet.
Wirkung
Noscapin ist in einer Dosierung von 50 bis 100 mg hustenstillend. Dabei verursacht Noscapin keine Atemdepression und Obstipation wie andere Derivate des Schlafmohns. Es wirkt zudem nicht analgetisch und sedativ und führt nicht zur Ausbildung einer Sucht.
Indikation
- symptomatische Behandlung von Reizhusten unterschiedlicher Ursache
Darreichungsform
Der Arzneistoff ist in Form von Tropfen, Saft, Kapseln oder Dragees verfügbar. Ferner ist die Gabe als Suppositorium möglich.
Nebenwirkungen
Als häufige Nebenwirkungen treten Kopfschmerzen, Benommenheit und Nausea auf. Gelegentlich kommen thorakale Schmerzen vor, die jedoch in der Regel keine Bedeutung haben.
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Gabe bzw. Zufuhr zentral dämpfender Mittel wie zum Beispiel Sedativa, Antidepressiva, Neuroleptika, Opioiden oder Alkohol wird nicht empfohlen.
Noscapin hemmt CYP2C9, sodass es zu Wechselwirkungen mit Arzneistoffen kommen kann, die ebenfalls von diesem Enyzmsystem verstoffwechselt werden. Beispiele sind Phenprocoumon, Phenytoin oder Losartan.
Kontraindikationen
Die Anwendung bei Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder anderen Bestandteilen ist kontraindiziert. Noscapin sollte zudem möglichst nicht bei einer bestehenden Schwangerschaft eingesetzt werden, da keine ausreichenden Daten über die Teratogenität vorliegen.