Synonym: Nitrofuran-Antibiotika, Nitrofuran-Derivate, Nitrofurantoin-Derivate
Nitrofurane sind eine Gruppe von bakteriostatisch wirksamen Antibiotika. In höheren Konzentrationen wirkt das Präparat auch bakterizid.
Nitrofuran-Antibiotika stören die Integrität und Funktionalität der bakteriellen DNA, aber der genaue Wirkmechanismus ist noch nicht im Detail geklärt. Die Nitrofurane werden ebenso wie die Nitroimidazole im Bakterium zu reaktiven Metaboliten reduziert. Die Metabolite schädigen die DNA, sodass folglich der bakterielle Stoffwechsel gestört wird und der Krankheitserreger untergeht. Der Wirkstoff ist gegen gram-positive und gram-negative Bakterien wirksam.
Eingesetzte Nitrofurane sind vor allem:
Das oral eingesetzte Nitrofurantoin wird fast vollständig resorbiert und zu 50% hepatisch in eine inaktive Form metabolisiert. Der aktive Rest wird unverändert renal eliminiert. Die Plasmahalbwertzeit beträgt 20-30 Minuten. Eine antibakteriell wirksame Konzentration wird nur in der Blase erreicht, dadurch ergibt sich die eingeschränkte Nutzung des Medikaments. Nitrofural wird hingegen nur lokal angewandt.
Nitrofuran-Antibiotika werden heute (2011) nur noch als Reserveantibiotikum eingesetzt. Am häufigsten werden sie zur Therapie von unkomplizierten Harnwegsinfektionen genutzt, da sich die antibakterielle Substanz gut in der Harnblase anreichert. Aber auch zur Rezidivprophylaxe ist das Präparat gut geeignet. Darüber hinaus kann Nitrofural lokal zur Wundversorgung oder bei infektiösen Hauterkrankungen verwendet werden.
Nitrofurane dürfen nicht eingesetzt werden bei:
Einsatz des Wirkstoffs nur unter sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung bei:
Bei den Nitrofuranen treten häufig zum Teil schwerwiegende unerwünschte Wirkungen auf:
Tags: Antibiotikum, Medikament
Fachgebiete: Arzneimittel
Diese Seite wurde zuletzt am 6. September 2016 um 10:33 Uhr bearbeitet.
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