Synonyme: nicht-invasives Pränatalscreening, nicht-invasive Pränataldiagnostik, NIPD
Englisch: Non-invasive prenatal testing
Unter einem nicht-invasiven Pränataltest, kurz NIPT, versteht man ein Laborverfahren zur Untersuchung embryonaler Erbinformationen durch die Sequenzierung fetaler DNA-Fragmente aus einer Blutprobe der Mutter.
Der nicht-invasive Pränataltest dient dem Nachweis fetaler Trisomien, vor allem der Chromosomen 21, 18, und 13 sowie dem Nachweis von Anomalien in der Anzahl der Gonosomen.
Außerdem kann der nicht-invasive Pränataltest zur vorgeburtlichen Bestimmung des Rhesusfaktors bei Feten Rhesus-negativer Mütter eingesetzt werden.
Neben allgemeinen DNA-Fragmenten, die im Blut der Mutter enthalten sind, gelangt über die Plazenta auch kindliche DNA in den mütterlichen Blutkreislauf. Die im Blut befindlichen DNA-Fragmente werden im Labor zunächst isoliert und sequenziert (DNA-Sequenzierung). Daraufhin lässt sich anhand der Menge der einzelnen vermehrten Fragmente erkennen, ob eine Trisomie vorliegt. Zum Beispiel wären bei einer Trisomie 21 mehr DNA-Fragmente des Chromosoms 21 im Blut zu finden.
Im Gegensatz zur Amniozentese und zur Chorionzottenbiopsie erfordert diese Form des Pränataltests keinen invasiven Eingriff zur Gewinnung einer Gewebeprobe, sondern nur eine Blutentnahme. Die Testung ist ab der 10. Schwangerschaftswoche möglich.
Tags: Chromosomenanomalie, Fetus, Laboratoriumsdiagnostik, Labormethode, Pränataldiagnostik, Trisomie
Fachgebiete: Gynäkologie, Humangenetik, Labormedizin, Transfusionsmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 9. Februar 2022 um 17:23 Uhr bearbeitet.
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