Nervus obturatorius (Veterinärmedizin)
Synonym: N. obturatorius
Definition
Der Nervus obturatorius ist ein Nerv, der Fasern aus den Ventralästen des 4. bis 6. bzw. 7. Lendennerven erhält und bei allen Haussäugetieren ausgebildet ist.
Anatomie
Der Nervus obturatorius steht mit der vordersten Wurzel des Plexus sacralis in Verbindung und trägt somit zur Bildung eines zusammenhängenden Plexus lumbosacralis bei.
Der vorwiegend motorische Nerv zieht schräg nach kaudoventral - beim Pferd zwischen der Arteria und Vena obturatoria - entlang der Darmbeinsäule in Richtung des Foramen obturatum. Durch diese Öffnung verlässt er die Beckenhöhle, und teilt sich in einen Ramus cranialis und caudalis auf. Bei der Katze hat er sogar vier oder mehrere Äste.
Der Nervus obturatorius ist für die Innervation des Musculus pectineus, Musculus gracilis, den Musculi adductores und des Musculus obturatorius externus zuständig. Beim Schwein und Wiederkäuer versorgt er zudem noch den Musculus obturatorius internus. Demnach werden die Adduktoren des Oberschenkels bei den Haussäugetieren zum Teil vom Nervus femoralis und vom Nervus obturatorius innerviert.
Der Nervus obturatorius innerviert beim Pferd, zusammen mit dem Nervus saphenus, das Femorotibialgelenk. Gelegentlich kann er auch einen Hautast für die mediale Seite der Kniegegend besitzen. Somit ist er beim Pferd, ähnlich wie bei den Menschen, kein rein motorischer Nerv.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, and Eugen Seiferle. Band IV: Nervensystem. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.
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