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Mosaikplastik

Abkürzung: OACT, OCT
Synonym: Osteochondrale Knorpel-Knochentransplantation, Zylindertransplantation
Englisch: osteochondral autograft transfer system

1. Definition

Die Mosaikplastik ist eine Operationstechnik, bei der ein Transfer von eingebrachten hyalinen Knorpel-Knochenzylindern aus unbelasteten Gelenksbereichen (z.B. lateraler oder distaler Trochlearand) in eine Defektzone mit tiefem Knorpelschaden und/oder eines Defekts des subchondralen Knochens (Osteochondrosis dissecans) durchgeführt wird. Optisch entsteht dabei eine Art Mosaik, daher hat diese Technik ihren Namen.

2. Klinische Indikationen

Als klassische Indikationen der Mosaikplastik gelten 2-5 cm2 große tief reichende Gelenk-Knorpel-Defekte (3. und 4. Grades), vor allem bei Patienten zwischen dem 18. und 50. Lebensjahr. Die Mosaikplastik wird ebenfalls bei folgenden Indikationen angewandt:

Einzelfallbeschreibungen gibt es zu:

3. Kontraindikationen

Kontraindikationen für eine OACT sind:

4. Operative Technik

Die Entnahme des Zylinders ("Donor") erfolgt an nicht belasteten Gelenkregionen mit speziellen Hohlmeißeln (Durchmesser: 4, 6 und 8mm). Nach einer athroskopischen Säuberung des Defektes werden Löcher ausgestanzt. Dabei ist auf die Übereinstimmung der Oberflächenkrümmung von Spender- und Empfängerregion zu achten. Danach werden die neuen Zylinder bündig eingebolzt. Je nach Lokalisation des Defektes lässt sich die Operation rein athroskopisch oder durch eine Mini-Arthromie (Gelenkeröffnung) durchführen. Durch die Verwendung vieler kleiner Zylinder wird das Problem der Oberflächeninkongruenz gegenüber der Anwendung eines einzelnen Transplantats verringert. Zwischen dem umgebenden hyalinen Knorpel und dem Transplantatknorpel bildet sich eine dünne Randzone aus Faserknorpel.

5. Vor- und Nachteile

Studien zu klinischen Ergebnissen der Mosaikplastik weisen eine Erfolgsrate von ca. 80% bezüglich der Kriterien Schmerzreduktion und Patientenzufriedenheit auf. Dennoch sind bei der Operationstechnik einige Vor- und Nachteile zu beachten:

Vorteile:

  • sofortiger Ersatz zerstörter Knorpeloberflächen durch hyalinen Knorpel
  • rasche Belastbarkeit durch schnelle Knochenheilung der eingebrachten Zylinder
  • ebenfalls geeignet für knöcherne Defekte
  • Verdübelung abgeplatzter Knorpelflakes möglich (z.B. bei Patellaluxation)
  • geringe Kosten im Vergleich zu Alternativmethoden

Nachteile:

  • neue Defektzonen mit spezieller Gewebemorbidität an der Entnahmestelle
  • Knorpelschichtdicke und Ausrichtung der Kollagenfasern an Entnahme- und Empfängerregion stimmen nicht überein (Stufenbildung)
  • nur kleine Defektgrößen können behandelt werden durch limitierte Zahl der verfügbaren Spenderzylinder

6. Nachbehandlung

Bei Transplantationen im Bereich der Oberschenkelrollen sollte das betroffene Gelenk 6 Wochen an Unterarmgehhilfen entlastet werden. Begleitend sind physiotherapeutische Maßnahmen angezeigt. In der 7. - 8. Woche darf die Belastung schrittweise zur Vollbelastung gesteigert werden. Nicht Gelenk-belastende Sportarten wie Schwimmen und leichtes Radfahren sind bereits nach 6 Monaten wieder möglich.

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21.03.2024, 09:02
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