Minamata-Krankheit
Synonym: Methylquecksilbervergiftung
Englisch: Minamata disease
Definition
Die Minamata-Krankheit ist eine neurologische Erkrankung, die durch eine chronische Quecksilbervergiftung verursacht wird. Sie ist nach der Stadt Minamata (Japan) benannt, deren Bevölkerung in den 1950er Jahren durch den Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten erkrankte, die mit Methylquecksilber kontaminiert waren.
Ätiologie
Methylquecksilber ist eine hochgiftige organische Quecksilberverbindung, die im Gastrointestinaltrakt gut resorbiert wird. Sie wurde in Minamata mit Industrieabwässern ins Meer geleitet, wo sie sich in der Nahrungskette anreicherte. Durch den Verzehr von Fisch wurde sie in toxischen Dosierungen von Menschen aufgenommen.
Klinik
Die Toxizität von Methylquecksilber ist dadurch geprägt, dass die Substanz die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann und in das ZNS übertritt. Schäden durch Methylquecksilber manifestieren sich dementsprechend in erster Linie am Nervensystem, darüber hinaus an Nieren und Leber.
Typische Symptome der Minamata-Krankheit sind Ataxie, Dysarthrie, Muskelschwäche Sensibilitätsstörungen sowie Einschränkungen des Seh- und Hörvermögens. In schweren Fällen kann es zu Paralysen, Koma und schließlich zum Tod kommen. Die pränatale Intoxikation führt zur Mikrozephalie und zu schweren ZNS-Schäden mit Symptomen, die der infantilen Zerebralparese ähneln.
Diagnose
Die Diagnose einer Methylquecksibervergiftung erfolgt durch eine neurologische Untersuchung und den Nachweis der Quecksilberverbindung in Blut, Urin oder in anderen Körperflüssigkeiten. Durch bildgebende Verfahren wie MRT sind morphologische Veränderungen des ZNS darstellbar.
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