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Microsporum gypseum

von altgriechisch: γύψος ("gypsos") – Kalk, Gips
Synonym: Nannizzia gypsea
Englisch: Microsporum gypseum

1. Definition

Microsporum gypseum ist ein geophiler Fadenpilz, der zu den Dermatophyten zählt. Der Pilz ist ein seltener Erreger von Dermatophytosen (Tinea capitis und/oder Tinea corporis).

2. Vorkommen

Microsporum gypseum kommt weltweit vor und findet sich ubiquitär im Erdreich. Insbesondere Kinder sind von Infektionen betroffen, sie treten aber typischerweise auch berufsbedingt z.B. im Garten- und Landschaftsbau auf (Gärtner-Mikrosporie). Neben dem Menschen kann der Pilz auch verschiedene Tiere befallen, darunter u.a. Hunde, Katzen, Pferde.

3. Erreger

Microsporum gypseum bildet unter kultureller Anzucht schnellwachsende grobsandige Kolonien, die eine gelbe oder braune Farbe aufweisen können. Sie haben ein septiertes Myzel und verfügen meistens über Makrokonidien, während Mikrokonidien eher selten vorkommen.

4. Übertragung

Microsporum gypseum wird in der Regel vom Erdboden oder bei Kontakt mit infizierten Tieren auf den Menschen übertragen. Bei der sogenannten Mikrosporie handelt es sich um eine sehr kontagiöse Pilzinfektion, sodass auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch möglich ist. Dies führt z.B. in Kindergärten zu größeren Krankheitsausbrüchen.

5. Klinik

Der Erreger ruft eine Dermatophytose hervor. Dabei können sowohl die Haare als auch die Haut betroffen sein: Die Tinea corporis zeichnet sich vor allem durch rote, schuppende Effloreszenzen aus. Typischerweise sind die Körperstellen betroffen, über die ein Kontakt mit kontaminierter Erde bestand. Eine Tinea capitis äußert sich durch am Ansatz brüchiges Haar.

siehe auch: Mikrosporie

6. Diagnostik

Vom Läsionsrand abgetragene Schuppen (bei Hautmanifestation) oder Haare können als Untersuchungsmaterial genutzt werden. Die Erreger werden sowohl mikroskopisch als auch nach Anzucht in einer Kultur nachgewiesen. Als Medium eignet sich beispielsweise ein Sabouraud-Agar.

7. Therapie

Es werden unterschiedliche, gegen Dermatophyten wirksame Arzneimittel eingesetzt. Zur topischen Behandlung werden fungizide Cremes oder Lösungen mit beispielsweise Ciclopirox, Terbinafin oder Tolnaftat angewendet. Terbinafin oder Triazole können bei stärkerem Befall auch systemisch verabreicht werden, während Griseofulvin nicht mehr als Fertigpräparat zur Verfügung steht.[1] Bei Kindern ist daher ggf. ein Off-Label-Use notwendig.

8. Quellen

  1. Gelbe Liste: Griseofulvin, abgerufen am 19.12.2022

9. Literatur

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21.03.2024, 09:06
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