Formaldehyd
Synonym: Methanal
Summenformel: HCOH
Definition
Formaldehyd ist eine organische Verbindung, die zu den Aldehyden gehört. Es ist in reinem Zustand ein farbloses, stechend riechendes Gas, das etwas schwerer als Luft ist. Die Dämpfe reizen Augen und Schleimhäute. Formaldehyd findet man u.a. als Nebenprodukt bei Verbrennungsprozessen, in Autoabgasen und im Tabakrauch.
Chemie
Formaldeyhd ist das einfachste Aldehyd. Sein Carbonyl-C-Atom ist mit zwei H-Atomen verbunden. Die restlichen Aldehyde tragen hingegen an ihrer CO-Gruppe ein H-Atom und einen Alkyl- oder Arylrest.
Die Summenformel lautet CH2O, die Strukturformel in (als Konstitutionsformel) H–CHO.
Weitere chemische Eigenschaften:
Molare Masse | 30,03 g/mol (gasförmig) |
Dichte | 1,09 g/cm3 (36,5 %-ige Lösung) |
Schmelztemperatur | -117 °C (Gas) |
Siedetemperatur | -19 °C (Gas) |
Explosionsgrenze | 7 - 72 Vol.-% (Luft) |
Medizin
In der Medizin wird Formaldeyhd in wässrigen Lösungen (Formalin) zur Desinfektion und Konservierung, z.B. von anatomischen Präparaten, eingesetzt.
Es kann eine akute Reizung der Atemwege, eine akute Rhinitis und Konjunktivitis hervorrufen. Bei chronischer Einwirkung kann es zu Asthma bronchiale kommen.
In wässrigen Lösungen kann es zu Verätzungen oder Ekzembildung führen. Formaldeyhd gilt zudem als kanzerogen.
Labormedizin
Material
Bei Verdacht auf eine Allergie benötigt man zur Diagnostik 1 ml Serum. Zur Abklärung der Formaldehydbelastung werden 10 ml Spontanurin analysiert.
Referenzbereiche
Indikation | Parameter | Norm |
---|---|---|
Verdacht auf Allergie | allergenspezifische IgE-Antikörper | negativ |
Verdacht auf Belastung | Ameisensäure im Urin | 2-30 mg/l |
- tödliche Dosis: 10-20 ml konzentrierte Formaldehydlösung
- MAK: 0,5 ml/m3
Quellen
Laborlexikon.de; abgerufen am 10.03.2021
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