Meläna
von altgriechisch: melaina - schwarz
Synonyme: Melaena, Teerstuhl
Englisch: tarry stool, melena
Definition
Als Meläna wird ein durch Blutbeimengungen abnormal schwarz gefärbter, meist auch übelriechender und glänzender Stuhl bezeichnet. Damit eine Meläna entsteht, sind beim Erwachsenen ungefähr 100 bis 200 ml Blut notwendig.
Abzugrenzen ist hiervon die Hämatochezie, bei der es sich um eine sichtbare rote Blutbeimengung im Stuhl handelt.
Pathophysiologie
Die schwarze Verfärbung des Stuhls wird durch den Gehalt an Hämatin verursacht. Hämatin entsteht, wenn Hämoglobin mit Magensäure in Verbindung kommt. Das Eisen im Hämoglobin wird hierbei oxidiert und es kommt zu einer Farbänderung.
Die Blutungsquelle ist bei einer Meläna entsprechend am ehesten oberhalb der Papilla duodeni major anzunehmen, beispielsweise Ulcus ventriculi. Seltener kann Hämatin auch bei Blutungen im Dünndarm und oberen Dickdarm auftreten, wenn Hämatin durch bakterielle Zersetzung des Hämoglobins entsteht.
Ursachen
Teerstühle entstehen durch Blutungen im oberen Gastrointestinaltrakt (OGIB), meist im Magen oder im Duodenum. Seltenere Ursachen sind Blutungsquellen im Dünndarm oder im Colon ascendens.
Einteilung
In der Neonatologie unterteilt man Teerstühle bei Säuglingen in:
Diagnostik
Bei Meläna sollte durch eine digital rektale Untersuchung oder einen iFOBT das Vorhandensein von Blut überprüft werden.
Differentialdiagnosen
Eine Schwarzfärbung des Stuhls kann auch andere Ursachen haben. Dazu zählen:
- Medikamente (Eisen- und Wismutpräparate, Kohletabletten)
- Nahrungsmittel (z.B. Rote Beete, Blaubeeren)