Manuelle Lymphdrainage
Englisch: manual lymphatic drainage(MLD)
Definition
Unter manueller Lymphdrainage versteht man die Aktivierung des Lymphabflusses bzw. die Entstauung (Drainage) des Gewebes durch bestimmmte physiotherapeutische Techniken.
Technik
Die manuelle Lymphdrainage beruht auf vier Grundgriffen, die von Dr. Emil Vodder entwickelt wurden. Es handelt sich um den „stehenden Kreis“, den „Drehgriff“, den „Pumpgriff“ und den „Schöpfgriff“. Alle Griffe werden sanft und überwiegend kreisförmig durchgeführt. Dabei gibt es Dehnreize. Man unterscheidet eine Schubphase in Richtung des gewünschten Abflusse und eine Entspannungsphase, einem passiven Anteil.
Indikationen
- primäre Lymphödeme (Fehlanlagen im Lymphgefäßsystem)
- sekundäre Lymphödeme (z.B. aufgrund operativer Eingriffe, Bestrahlung, etc.)
Am häufigsten kommt die manuelle Lymphdrainage wohl beim Lymphödem des Armes nach Operation oder Bestrahlung eines Mammakarzinoms zum Einsatz.
Kontraindikationen
Die manuelle Lymphdrainage ist kontraindiziert bei:[1][2]
- Herzinsuffizienz (nicht medikamentös eingestellt)
- akute bakteriellen oder viralen Entzündungen
- Phlebothrombose oder Thrombophlebitis
- malignen Prozessen
- arteriellen Durchblutungsstörungen
Zusätzlich ist die manuelle Lymphdrainage der Halsregion kontraindiziert bei:
- Hyperthyreose
- empfindlichem Sinus caroticus
- Herzrhythmusstörungen
Die manuelle Lymphdrainage des Bauches ist kontraindiziert bei/nach:
Quellen
- ↑ Therapeuten-Erstkontakt: Lymphologie Deutsche Gesellschaft für Lymphologie, abgerufen am 16.11.2021
- ↑ Huber et al. Checkliste Schmerztherapie, Thieme Verlag, 2006