Metabotroper Glutamatrezeptor 7
Englisch: metabotropic glutamate receptor 7
Definition
Der metabotrope Glutamatrezeptor 7, kurz GRM7 oder mGluR7, gehört zur Gruppe III der metabotropen Glutamatrezeptoren. Es handelt sich um einen G-Protein-gekoppelten Rezeptor, der eine Rolle bei der Ausbildung von Axonen spielt.
Genetik
mGluR7 ist durch das GRM7-Gen auf Chromosom 3 an Genlokus 3p26.1 kodiert.
Vorkommen
Der metabotrope Glutamatrezeptor 7 wird im ZNS vor allem von Neuronen und Oligodendrozyten des Kleinhirns und Hippocampus exprimiert. Bei Neuronen ist er meist an der präsynaptischen Membran lokalisiert. Außerhalb des ZNS kommt der Rezeptor u.a. in den Nebenschilddrüsen und der glatten Muskulatur vor.
Biochemie
mGluR7 zählt gemeinsam mit mGluR4, mGluR6 und mGluR8 zur Gruppe III der metabotropen Glutamatrezeptoren. Ihr kanonischer Signalweg wird über die gekoppelten Gi/o-Proteine initiiert, indem sie Adenylatzyklase inhibieren und darüber die cAMP-Synthese hemmen. mGluR7 aktiviert auch G-Protein-unabhängige Signalwege, z.B. den MAPK/ERK-Signalweg.
Funktion
mGluR7 spielt eine Rolle bei der Ausbildung der Axone während der Neurogenese und bei der Modulation der synaptischen Plastizität.
Klinik
Loss-of-Function-Mutationen im GRM7-Gen sind Auslöser für eine neurologische Erkrankung, die durch Krampfanfälle, Hypotonie und eine fortschreitende Mikrozephalie gekennzeichnet ist.
Quellen
- uniprot.org - GRM7, abgerufen am 08.12.2021
- Song et al. Pathogenic GRM7 Mutations Associated with Neurodevelopmental Disorders Impair Axon Outgrowth and Presynaptic Terminal Development The Journal of Neuroscience, 2021
- OMIM - NEDSHBA, abgerufen am 08.12.2021