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Lens oculi (Veterinärmedizin)

Synonyme: Lens, Linse, Augenlinse
Englisch: eye lense

1. Definition

Als Lens oculi bezeichnet man eine glasklare, bikonvexe Struktur im Augeninneren, die zwischen der Regenbogenhaut (Iris) und dem Glaskörper (Corpus vitreum) liegt. Sie ist mithilfe der Zonulafasern (Fibrae zonulares) am Ziliarkörper (Corpus ciliare) aufgehängt und entspricht der menschlichen Linse.

2. Anatomie

An der Vorderfläche (Facies anterior lentis) ist die Linse der Pupille zugewandt und liegt der pupillären Iriszone an. Sie wird dort vom Kammerwasser (Humor aquosus) umgeben. Die Hinterseite der Linse (Facies posterior lentis) kommt in der Linsengrube des Glaskörpers zu liegen. Bei der Katze ist die Wölbung der Linse an der Vorderseite stärker, bei den anderen Haussäugetieren hingegen an der Hinterseite.

Über die Linsenachse (Axis lentis) ist der vordere mit dem hinteren Linsenpol (Polus anterior bzw. posterior lentis) verbunden. Die Achsenlänge beträgt etwa 0,8 cm beim Fleischfresser und bis zu 1,4 cm beim Pferd. Der Linsenäquator (Äquator lentis) läuft seitlich um die Linse herum.

Es lassen sich von außen nach innen mehrere Schichten unterscheiden:

Die Linsensubstanz selbst (Substantia lentis) ist glasklar und besteht aus Epithelgewebe, das aus der Linsenplakode hervorgegangen ist. Da in ihr keine Blutgefäße oder Nerven enthalten sind, erfolgt die Ernährung durch Diffusion aus dem Kammerwasser. Die Linse wird von der Linsenkapsel umgeben, die im Bereich des Linsenäquators (Ansatz der Zonulafasern) am dicksten ist.

An der Vorderfläche der Linse befindet sich unter der Linsenkapsel ein einschichtiges Linsenepithel (Epithelium lentis). Dahinter gibt es lang gezogene Linsenfasern (Fibrae lentis), die regelmäßig angeordnet sind und in konzentrischen Fasern an den vorderen und hinteren Linsenpol ziehen. Sie bilden dort die dreistrahligen Linsensterne (Radii lentis). In der Peripherie sind diese Fasern eher weich und bilden die Rinde, die die festeren tiefen Schichten, den Linsenkern, umgibt. Aufgrund dieser elasatischen Linsenkapsel hat die Linse immer die Tendenz, eine Kugelform anzunehmen.

Die Durchsichtigkeit der Linse ist durch die regelmäßige Anordnung der Fasern, dem Fehlen von Nerven und Gefäßen, dem hohen Wassergehalt und der hohen Löslichkeit der Linsenproteine bedingt.

3. Funktion

Die Linse dient der Akkomodation. Sie kann als einzige Komponente des Auges ihre Brechkraft an das eintreffende Licht anpassen. Mithilfe der Befestigung durch die Zonulafasern kann eine Veränderung ihrer Form stattfinden. Eine Kontraktion des Musculus ciliaris bewirkt eine Erschlaffung der Zonulafasern, wodurch die Linse aufgrund ihrer Eigenelastizität eine Kugelform annimmt und so das Licht stärker gebrochen wird. Bei einer Erschlaffung des Musculus ciliaris flachen die Zonulafasern durch ihren Zug die Linse ab.

4. Quellen

  • Salomon FV, Geyer H, Uwe G. 2008. Anatomie für die Tiermedizin. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG. ISBN: 978-3-8304-1075-1
Stichworte: Auge
Fachgebiete: Anatomie, Veterinärmedizin

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21.03.2024, 08:56
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