Lown-Ganong-Levine-Syndrom
Synonym: LGL-Syndrom
Englisch: Clerc-Lévy-Cristesco syndrome, Short PR-normal QRS syndrome, Coronary nodal rhythm syndrome
Definition
Das Lown-Ganong-Levine-Syndrom, kurz LGL-Syndrom, ist ein Krankheitsbild aus dem Fachbereich der Kardiologie. Charakteristisch sind veränderte EKG-Zeiten und eine abnormale bzw. frühzeitige Erregung einer Herzkammer. Es gehört zur Gruppe der Herzrhythmusstörungen und ist eine Form des Präexzitationssyndroms. Dabei bedeutet Präexzitation soviel wie vorzeitige Erregung.
Geschichte
Das LGL-Syndrom wurde zuerst im Jahr 1952 durch die Wissenschaftler bzw. Mediziner Lown, Ganong und Levine beschrieben. Sie sind auch namensgebend für die Herzerkrankung. Als Ursache gaben sie akzessorische, parallel zum AV-Knoten verlaufende Leitungsbahnen an. Deren Existenz ist heute umstritten.
EKG-Merkmale
Die wichtigsten Kriterien für die Diagnosestellung des LGL-Syndroms sind folgende EKG-Veränderungen:
- Es kommt zu anfallsartigem Herzrasen (paroxysmale Tachykardie), ohne dass eine erkennbare Stress- oder Gefahrensituation vorliegt, die eine entsprechende Reaktion im Sinne einer Adrenalinausschüttung erklären würden. Differentialdiagnostisch muss hier das Vorliegen eines Hyperkinetischen Herzsyndroms ausgeschlossen werden.
- Die Überleitungszeit ist verkürzt; die PQ-Zeit liegt unter dem Wert von 120 ms
- Der QRS-Komplex (Kammerkomplex) ist normal ausgebildet. Bei zahlreichen anderen Typen der Präexzitationssyndrome liegt im QRS-Komplex eine Delta-Welle vor, hier jedoch nicht.
Diagnose
Die sichere Diagnose kann anhand von Langzeit-EKG-Untersuchungen gestellt werden.
Therapie
Wenn das LGL-Syndrom keine Beschwerden verursacht, ist keine Therapie notwendig.
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