Krallenhand
Synonyme: Klauenhand, Radfahrerlähmung
Englisch: claw hand
Definition
Die Krallenhand ist eine charakteristische Hand- bzw. Fingerstellung, die bei einer Schädigung des Nervus ulnaris (Ulnarisparese) auftritt.
Ätiologie
- Druckschädigung des Nerven im Sulcus nervi ulnaris z.B. durch unzureichende Polsterung des Armes während einer Operation oder bei Fraktur des Epicondylus medialis humeri
- Ulnarisrinnensyndrom
- Loge-de-Guyon-Syndrom
Klinik
Es besteht eine Überstreckung der Fingergrundgelenke bei gleichzeitiger Beugung in den Mittel- und Endgelenken der Finger. Dies beruht auf der fehlenden Funktion der Musculi lumbricales (ulnarer Teil) und der Musculi interossei dorsales und palmares. Es überwiegt der Einfluss der Gegenspieler, also der Flexoren der Interphalangealgelenke und des Musculus extensor digitorum. Die Abduktion und Adduktion in den Fingergrundgelenken ist aufgehoben.
Hält eine Ulnarislähmung länger an, so kommt es zu einer Atrophie der Hypothenar- und Mittelhandmuskulatur (Musculi interossei zwischen den Ossa metacarpi II-V).
um diese Funktion zu nutzen.