Kollagene Gastritis
Übersicht
Bei der kollagenen Gastritis handelt es sich um eine sehr seltene Form der Gastritis.
Epidemiologie
Weltweit sind etwa hundert Fälle der kollagenen Gastritis bekannt. Jedoch wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen. Frauen sind häufiger betroffen.
Ätiologie
Die Ursache der kollagenen Gastritis ist derzeit (2020) unbekannt. Bei Erwachsenen ist sie gelegentlich assoziiert mit Autoimmunerkrankungen (z.B. Zöliakie, Hashimoto-Thyreoiditis). Außerdem besteht eine Koinzidenz mit der kollagenen und lymphozytären Kolitis.
Symptome
Kinder und Jugendliche mit einer kollagenen Gastritis zeigen häufig unspezifische Symptome wie epigastrische Schmerzen oder Zeichen einer Anämie.
Erwachsene fallen häufiger durch eine wässrige Diarrhoe und eine Gewichtsabnahme auf. Ursachächlich ist jedoch die assoziierte kollagene Kolitis.
Weitere Symptome sind u.a.:
Diagnose
Bei entsprechenden Symptomen ist eine endoskopische Untersuchung indiziert. Sie dient dem Ausschluss häufiger Gastritisformen. Zwar kann sich die kollagene Gastritis makroskopisch durch eine noduläre Mukosa manifestieren, jedoch fehlen spezifische Charakteristika. Daher wird die Diagnose histologisch gestellt.
Aufgrund der Assoziation mit einer kollagenen Kolitis ist außerdem eine Koloskopie mit Stufenbiopsieentnahme empfohlen.
Histopathologie
In der histopathologischen Untersuchung des Magens zeigt sich die kollagene Gastritis durch eine subepitheliale, diskontinuierliche und bandartige Kollagenschicht von > 10 μm. Außerdem findet sich ein leukozytäres Infiltrat in der Lamina propria (v.a. Lymphozyten und eosinophile Granulozyten).
Therapie
Derzeit (2020) existiert keine Standardtherapie. Empirisch wird eine Glukokortikoidtherapie und eine glutenfreie Diät empfohlen.
Literatur
- Pulimood AB et al. Collagenous gastritis and collagenous colitis: a report with sequential histological and ultrastructural findings, Gut. 1999 Jun;44(6):881-5, abgerufen am 13.01.2020