Kinderbeatmungsbeutel
Definition
Ein Kinderbeatmungsbeutel ist ein Medizinprodukt zur notfallmedizinischen Beatmung von Kindern. Er ermöglicht die druckkontrollierte Beatmung über eine Maske oder einen Tubus, wenn eine spontane Atmung nicht ausreicht oder aussetzt.
siehe auch: Beatmungsbeutel, Neugeborenenbeatmungsbeutel, Kindernotfallausrüstung
Hintergrund
Kinder verfügen über eine geringere funktionelle Residualkapazität, einen höheren Sauerstoffverbrauch und empfindlichere Atemwege als Erwachsene. Die manuelle Beatmung erfordert daher eine besonders kontrollierte Druck- und Volumenführung, um Hypoxie, Barotrauma oder Volutrauma zu vermeiden. Kinderbeatmungsbeutel sind kleiner ausgelegt, liefern entsprechend geringere Hubvolumina und besitzen zusätzliche Sicherheitsmechanismen, die speziell an die physiologischen Besonderheiten pädiatrischer Patienten angepasst sind.
Besonderheit
Kinderbeatmungsbeutel besitzen verschiedene sicherheitsrelevante und funktionelle Elemente, die speziell auf die Vulnerabilität der kindlichen Lunge abgestimmt sind. Zentral ist das integrierte Druckbegrenzungsventil, das bei etwa 40 cm H2O öffnet und damit vor zu hohen Beatmungsdrücken schützt. Ergänzend kann ein PEEP-Ventil aufgesetzt werden, das einen stabilen endexspiratorischen Druck erzeugt und so die funktionelle Residualkapazität erhält. Für eine optimale Sauerstoffversorgung verfügen die Systeme zudem über einen Anschluss für ein Sauerstoff-Reservoir oder ein Demand-Ventil, wodurch je nach Einsatzszenario hohe inspiratorische Sauerstoffkonzentrationen erreicht werden können.
Literatur
- Müller et al., Memorix Kindernotfälle, Thieme-Verlag, abgerufen am 11.12.2025
- Nicolai et al., Kindernotfall-ABC, Springer-Verlag, abgerufen am 11.12.2025
- Flake et al., Kindernotfälle im Rettungsdienst, Springer-Verlag, abgerufen am 11.12.2025