Constant-Flow-System
Wir werden ihn in Kürze checken und bearbeiten.
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von englisch: constant flow – gleichmäßiger Fluss
Synonym: Reservoirbeutel, Sauerstoffreservoir
Definition
Ein Constant-Flow-System ist ein Sauerstoffversorgungssystem, das unabhängig von der Atemleistung des Patienten einen gleichbleibenden Gasfluss bereitstellt. Im Unterschied zum Demand-Ventil wird der Flow nicht durch Unterdruck oder Inspiration ausgelöst, sondern kontinuierlich abgegeben und in einem Sauerstoffreservoir gesammelt.
Es stellt damit das funktionelle Gegenmodell zum Demand-Flow-Prinzip dar.
Hintergrund
Constant-Flow-Systeme wurden entwickelt, um auch unter einfachen technischen Bedingungen eine verlässliche Sauerstoffzufuhr für die Beatmungsbeutel sicherzustellen. Der kontinuierliche Fluss führt jedoch zu höherem Gasverbrauch und kann in schlecht belüfteten Bereichen zu einer erhöhten lokalen Sauerstoffkonzentration führen, was das Risiko brandfördernder Effekte steigert. Dies ist insbesondere bei Funkenbildung oder Defibrillation zu beachten. Deswegen werden die Systeme nicht mehr flächendeckend im Rettungsdienst/Notarztdienst eingesetzt und nur als Rückfallebene vorgehalten. Da im Rahmen der präklinischen Reanimation vorwiegend mit 2L Sauerstofflaschen gearbeitet wird, und der hohe Verbrauch zu schnell zum leerwerden der Flaschen führen würde.
Im Krankenhaus werden die Constant-Flow-System im Rahmen von Reanimations-Sets oder Reanimationswagen auf allgemeinen Stationen vorgehalten, da eine Beschaffung von Demand-Ventile mit hohen Kosten verbunden wäre.
Funktionsprinzip
Das System gibt eine fest eingestellte Flowrate kontinuierlich ab. Diese wird am Flowregler definiert und bleibt unabhängig von Atemzugvolumen oder Atemmechanik konstant. Der Gasstrom gelangt direkt zum Interface, etwa Maske oder CPAP-System. Bei offenen Systemen entweicht überschüssiges Gas in die Umgebung, während teilgeschlossene Systeme den kontinuierlichen Flow zur Druckerzeugung nutzen können.
Vorteile
- Einfach Handhabung
- Geringe technische Fehleranfälligkeit
- Niedrige Anschaffungs- und Betriebskosten
Nachteile
- Sehr hoher Sauerstoffverbrauch mit schneller Entleerung kleiner Druckgasflaschen
- Risiko lokaler Sauerstoffanreicherung bei prolongierter Reanimation, was die Brandgefahr erhöht
- Geringere Effizienz und weniger bedarfsgerechte Abgabe im Vergleich zu Demand-Flow-Systemen
Literatur
- Tendahi et. al, Prähospitales Atemwegsmanagement für Rettungsdienst und Notfallmedizin, Elsevier-Verlag 2024 , abgerufen am 03.12.2025
- Ambu: Einwegbeatmungsbeutel mit Sauerstoffreservoir, abgerufen am 03.12.2025