Intraglomerulärer Druck
Synonyme: glomerulärer Kapillardruck, Pglom
Englisch: intraglomerular pressure
Definition
Als intraglomerulären Druck, kurz IGP, bezeichnet man den hydrostatischen Druck innerhalb der glomerulären Kapillaren der Niere. Er ist ein Bestandteil des effektiven Filtrationsdrucks der Niere und beeinflusst so die glomeruläre Filtrationsrate (GFR).
Physiologie
Der IGP wird vom arteriellen Blutdruck, dem renalen Blutfluss und dem Hämatokrit beeinflusst. Weiterhin wirken sich die glomeruläre Filtrationsfläche, die Permeabilität der glomerulären Kapillaren und die Kontraktion der Mesangiumzellen auf den IGP aus.
Der IGP beeinflusst über den effektiven Filtrationsdruck (Peff) die GFR. In die Peff fließen zusätzlich der hydrostatische Druck im Interstitium, der kolloidosmotische Druck des Plasmas und des Interstitiums und der Reflektionskoeffizient ein.
Klinik
Veränderungen im IGP spielen eine Rolle in der Entstehung von Nierenerkrankungen. Ein plötzlicher Abfall des IGP, z.B. bei starker Blutung, Exsikkose oder Kreislaufschock, kann zu einem akuten Nierenversagen führen, da die GFR entsprechend sinkt.
Dagegen kann eine langfristige Erhöhung des IGP, z.B. bei arterieller Hypertonie, die glomeruläre Struktur und Funktion schädigen und zur Entstehung einer chronischen Nierenerkrankung beitragen.
Quellen
- Estimation of Intraglomerular Pressure Using Invasive Renal Arterial Pressure and Flow Velocity Measurements in Humans, zuletzt abgerufen am 12.02.2024
- The Glomerular Filtration Barrier: Components and Crosstalk, zuletzt abgerufen am 12.02.2024
- Aspects of the Role of Intraglomerular Pressure as a Cause of Progressive Renal Damage, zuletzt abgerufen am 12.02.2024
um diese Funktion zu nutzen.