Effektiver Filtrationsdruck (Niere)
Synonym: glomerulärer Filtrationsdruck
Definition
Der effektive Filtrationsdruck der Niere ist der Druck, der in den Kapillarschlingen der Glomeruli herrscht und als treibende Kraft die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) bestimmt.
Hintergrund
Der effektive Filtrationsdruck der Niere wird vom Blutdruck in der afferenten Kapillare, vom onkotischen Druck des Blutplasmas und dem hydrostatischen Druck der Bowman-Kapsel bestimmt.
Berechnung
Zur Berechnung des effektiven Filtrationsdrucks der Niere wird anstelle des Druckes im Interstitium (Pins) vereinfachend der Druck in der Bowman-Kapsel (Pbow) gewählt:
- Pkap: hydrostatischer Druck in den Kapillaren
- Pbow: hydrostatischer Druck im in der Bowman-Kapsel
- πpl: kolloidosmostischer Druck im Plasma
Bedeutung
Unter physiologischen Gesichtspunkten tritt auf der Wegstrecke der Glomeruluskapillare angefangen vom Vas afferens bis zum Vas efferens ein sogenanntes Filtrationsgleichgewicht ein. Dieser Umstand erklärt sich durch die fortlaufende Filtration von Flüssigkeit aus dem Plasma und gleichzeitiges Verbleiben von onkotisch wirksamen Bestandteilen, wodurch sich die relative Konzentration dieser Teilchen und damit der onkotische Druck zum Ende der Filtrationsstrecke hin bis auf Werte um 20 mmHg erhöhen kann. Aufgrund dieser Tatsache nähert sich der effektive Filtrationsdruck zum letzten Drittel der Glomeruluskapillare null, wodurch die Filtration im efferenten Schenkel zum Erliegen kommt.
Klinik
Veränderungen des effektiven Filtrationsdrucks, z.B. durch Erniedrigung des kolloidosmostischen Drucks bei bestimmten Nierenerkrankungen, können zu einer pathologischen Flüssigkeitsansammlung im Interstitium führen (Ödem).
um diese Funktion zu nutzen.