Infektiöse Myelitis
Englisch: infectious meylitis
Definition
Die infektiöse Myelitis ist eine Infektion des Rückenmarks (Myelon).
Epidemiologie
Eine infektiöse Myelitis tritt relativ selten auf. Genaue Daten zur Prävalenz fehlen.
Ätiologie
Eine infektiöse Myelitis entsteht durch hämatogene Streuung (septische Embolie) der Erreger oder durch Ausbreitung per continuitatem (z.B. bei spinalem Epiduralabszess). Selten tritt die Infektion in Folge einer kongenitalen Fehlbildung mit offener Verbindung zum Duralsack (z.B. Dermalsinus, neuroenterale Zyste, Myelomeningozele) auf. Als Erreger kommen sowohl Bakterien und Viren als auch Pilze und Protozoen infrage.
Bildgebung
In der Magnetresonanztomographie zeigt sich die Myelitis durch folgende Befunde:
- T1w: hypo- bis isointens
- T2w: hyperintens
- T1w-KM: mit oder ohne fleckige Kontrastmittelaufnahme
- DWI: Diffusionsstörung
Bei viraler Myelitis kann teilweise ein selektiver Befall der grauen Substanz auffallen.
Aus einer infektiösen Myelitis kann sich ein intramedullärer Abszess entwickeln. Dabei handelt es sich jedoch um eine Rarität. In diesem Fall sieht man ein aufgetriebenes Myelon mit unscharf begrenztem Ödem und ein randständiges Enhancement (Abszesskapsel).
Differenzialdiagnosen
- Intramedullärer Tumor: keine Diffusionsstörung
- entzündliche bzw. demyelinisierende Erkrankungen (z.B. ADEM, Multiple Sklerose): multiple Läsionen, intrakranieller Befall
- Sarkoidose: duraler Befall, Systemerkrankung
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