Diffusionsstörung
Definition
Als Diffusionsstörung bezeichnet man in der Medizin eine Störung des passiven Stofftransports über biologische Membranen. Im engeren Sinn ist damit die Beeinträchtigung des Gasaustauschs zwischen dem Alveolarraum und dem Blut in den Lungenkapillaren gemeint.
Hintergrund
Die Diffusion von Sauerstoff aus der Lungenalveole in das pulmonale Kapillarblut ist abhängig von verschiedenen Faktoren. Dazu zählen
- Partialdruckdifferenz des Gases zwischen Alveolarluft und Blut
- Löslichkeit des Gases
- Alveolaroberfläche
- Dicke der Alveolarmembran zwischen Alveolarluft und Blutkapllare
- Lungenperfusion
- Sauerstoffaffinität
Das diffundierende Gasvolumen V lässt sich nach folgender Formel berechnen:
V = (p1-p2) * A/d* D |
mit p1, p2 = Partialdruck des Gases in den beiden Kompartimenten, A = Diffusionsfläche, d = Membrandicke, D = Diffusionskoeffizient
Pathophysiologie
Diffusionstörungen können durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden:
- Verlängerung der Diffusionsstrecke, z.B. durch Verdickung der Alveolarmembran (Amyloidose), Flüssigkeitseinlagerungen (Lungenödem) oder Entzündungen
- Verminderung der Diffusionsfläche, z.B. durch Abnahme des Lungenvolumens bei Emphysem, Atelektasen oder Pleuraerguss
- Verminderte Kontaktzeit des Blutes, z.B. bei Anämie oder körperlicher Belastung
- Abnahme der Sauerstoffbindungskapazität des Blutes, z.B. bei CO-Vergiftung
Im Effekt führen diese Veränderungen zu einer schlechteren Sauerstoffaufnahme und damit zu einer respiratorischen Insuffizienz. Klinisch macht sich die Diffusionsstörung durch Hypoxämie und Dyspnoe bemerkbar.
um diese Funktion zu nutzen.