Immunoseneszenz
Synonym: Immunseneszenz
Englisch: immunosenescence
Definition
Der Begriff Immunoseneszenz beschreibt das allmähliche Nachlassen der Leistungsfähigkeit des Immunsystems mit zunehmendem Lebensalter. Folgen hiervon sind das Entzündungsaltern und eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit älterer Menschen. Geprägt wurde der Begriff Immunoseneszenz durch den US-amerikanischen Gerontologen Roy Walford.
Prinzip
Im Laufe des Alterns kommt es zu Änderungen von angeborener und adaptiver Immunabwehr. Diese Veränderungen sind laborchemisch nachweisbar. Durch die schwächer werdende Immunantwort kann es zu zahlreichen Erkrankungen kommen.
Änderungen
Folgende Änderungen kennzeichnen physiologischerweise das Immunsystem im fortgeschrittenen Lebensalter:
- Rückbildung des Thymus, so dass bereits nach dem 45. Lebensjahr keine Reifung von T-Lymphozyten mehr stattfindet
- sehr hohe Anzahl an Effektorzellen
- zahlreiche B- und T-Gedächtniszellen
- wenig naive T-Lymphozyten (altersbedingte Leukopenie)
- Anzahl zytotoxischer NK-Zellen nimmt zu
- Verringerung der Ausschüttung von Interleukin-2 und Interleukin-4
- verstärkte Bildung von Interferon-γ
Ursachen
Die genauen Ursachen der Immunoseneszenz dürften sehr komplex sein und sind bisher noch weitgehend unklar. Besonders schwer ist, zu definieren, ob die Immunseneszenz Ursache oder Folge des Alterungsprozesses ist. Als Hauptursache wird die zunehmende Last an Antigenen diskutiert, die im Laufe der langen Lebenszeit auf den Organismus eingewirkt haben.
Folgen
Folgen können z. B sein:
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