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Hyper-IgM-Syndrom

(Weitergeleitet von IgM-Syndrom)

Synonyme: IgM-Syndrom, Hyperimmunglobulin-M-Syndrom
Englisch: hyper IgM syndrome, hyper-IgM immunodeficiency

1. Definition

Das Hyper-IgM-Syndrom, kurz HIGM, ist ein angeborenes Immundefizienz-Syndrom. Es zeichnet sich durch eine normale bis erhöhte Konzentration des Immunglobulins M (IgM) bei einer gleichzeitig verringerten Konzentration bis hin zum Fehlen anderer Immunglobuline aus. Dieser Umstand bedingt eine erhöhte Anfälligkeit für opportunistische Infektionen.

2. Genetik

Das Hyper-IgM-Syndrom wird durch verschiedene Genmutationen ausgelöst, dabei gibt es je nach Genlokus einen X-chromosomal-rezessiven oder autosomal-rezessiven Erbgang.

2.1. Einteilung

Derzeit (2023) existieren fünf verschiedene Typen:

  • HIGM1: Mutation betrifft CD40L an Genlokus Xq26.3
  • HIGM2: Mutation betrifft AICDA an Genlokus 12p13.31
  • HIGM3: Mutation betrifft CD40 an Genlokus 20q13.12
  • HIGM5: Mutation betrifft UNG an Genlokus 12q23-q24.1

Bei HIGM4 wurde das auslösende Gen bislang nicht identifiziert. HIGM1 ist die häufigste Form und liegt bei ca. 80 % der männlichen Betroffenen vor.

3. Pathogenese

Durch den zugrundeliegenden Gendefekt sind der Antikörperklassenwechsel sowie zum Teil die somatische Hypermutation gestört.

Insgesamt ist eine reduzierte zelluläre- und humorale Immunantwort auf Krankheitserreger die Folge. Es werden weniger follikuläre Keimzentren gebildet.

4. Klinik

Das Hyper-IgM-Syndrom manifestiert sich im 1. bis 2. Lebensjahr durch eine erhöhte Infektanfälligkeit, meist durch rezidivierende Rhinosinusitiden und Pneumonien. Häufig sind pyogene Erreger wie Staphylococcus aureus, Hämophilus influenzae und Streptococcus pyogenes daran beteiligt.

5. Diagnostik

Die klinische Symptomatik in Kombination mit der Konstellation der Immunglobuline sind hinweisend auf ein Hyper-IgM-Syndrom. Mittels einer molekulargenetischen Untersuchung kann die Diagnose anschließend gesichert werden.

6. Therapie

Erkrankte erhalten eine Substitutionstherapie mit IgG zur Reduktion der Infektanfälligkeit. Außerdem können Knochenmarkstransplantationen eine Therapieoption darstellen.

7. Quellen

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21.03.2024, 09:14
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