Hyperzementose
Synonym: Zementhyperplasie
Englisch: hypercementosis
Definition
Als Hyperzementose bezeichnet man eine Zahnerkrankung, bei der es zu einer übermäßigen Bildung und konsequenten Verdickung des Wurzelzements der Zahnwurzel kommt.
Ätiologie
Eine Hyperzementose kann durch lokale oder systemische Faktoren bedingt sein. Zu den lokalen Faktoren zählen traumatische oder entzündliche Vorgänge, z.B. Okklusionstraumen bei Zahnfehlstellungen oder apikale Granulome. Auch Komplikationen, die in Folge einer Wurzelkanalbehandlung auftreten, sind ein möglicher Auslöser.
Als systemische Ursachen kommen u.a. Morbus Paget oder Akromegalie infrage.
Klinik
Meist sind Hyperzementosen asymptomatisch und werden als Zufallsbefund im Röntgenbild entdeckt. Führt die Hyperzementose zur Verlegung des Foramen apicale kann es jedoch zur Pulpanekrose des betroffenen Zahnes kommen. Außerdem ist ein Zusammenwachsen mit den Nachbarzähnen möglich (Konkreszenz). Dadurch entstehen bei einer notwendigen Zahnextraktion erhebliche Schwierigkeiten.
Diagnostik
Eine Hyperzementose wird anhand der Röntgenaufnahme diagnostiziert. Aufgrund der schwierigen Abgrenzung zu Differenzialdiagnosen wie Osteosarkom, Osteoblastom oder Myelomen ist eine regelmäßige Verlaufskontrolle anzuraten. Bei Extraktion des betreffenden Zahnes sollte eine histopathologische Untersuchung zur abschließenden Diagnosesicherung erfolgen.
Therapie
Solange keine Beschwerden vorliegen, ist keine Therapie notwendig. Sind beim betroffenen Zahn endodontische Behandlungen oder eine Zahnextraktion notwendig, sind diese durch die Zementverdickung und Verlagerung von Strukturen erschwert.
Literatur
- Struwe, Die Hyperzementose – Oralchirurgische Aspekte, Quintessenz 2023