Foramen apicale
von lateinisch: foramen - Öffnung, Loch
Synonyme: Foramen apicale dentis, Foramen apicis dentis
Englisch: apical foramen
Definition
Das Foramen apicale ist eine Öffnung an der Wurzelspitze eines Zahnes (Apex dentis), durch die der Gefäß-Nervenstrang in das Zahninnere zieht und so in die Zahnpulpa eintritt. Häufig liegt nicht nur ein Foramen vor, sondern es existieren weitere akzessorische Öffnungen, da der Wurzelkanal ein apikales Delta bildet.
Anatomie
Das Foramen apicale hat einen Durchmesser von 0,3 bis 0,4 mm, der folgende Strukturen aufnimmt:
- Rami dentales der Arteria alveolaris inferior (Unterkiefer) bzw. Arteria alveolaris superior anterior und posterior (Oberkiefer)
- Rami dentales der Vena alveolaris inferior (Unterkiefer) bzw. Vena alveolaris superior (Oberkiefer)
- Rami dentales des Plexus dentalis inferior (Unterkiefer) bzw. Plexus dentalis superior (Oberkiefer)
- Lymphgefäße
Das Foramen apicale ist nicht die engste Stelle des Wurzelkanals. Diese liegt etwa 0,5 bis 0,8 mm innerhalb der Zahnwurzel und wird als Foramen physiologicum bezeichnet.
Klinik
Das Foramen physiologicum markiert den idealen Endpunkt einer Wurzelkanalbehandlung. Es muss abgedichtet werden, um eine Keimaszension aus dem Wurzelkanal zu unterbinden. Eine Erweiterung des Foramens bei der Aufbereitung des Kanals ist zu vermeiden, damit keine Keime in das periapikale Gewebe verschleppt werden oder überstopftes Wurzelfüllmaterial zu einem Fremdkörpergranulom führt.